Machu Picchu – Auf den Versen der Inkas
Es war ein unvergesslicher Ausflug nach Peru, der ganz im Sinne des Sports stattfand: Im Mai diesen Jahres brachen ich, mein Mann und 17 weitere Sportfreunde nach Lima auf, wo unser dreiteiliger Ausflug begann. Die erste Woche widmeten wir der Kultur. Den Inkas auf den Versen, wanderten wir den Inkatrail entlang, eine Wanderroute die nicht jeder gehen darf. Durch dichtes und üppiges Geäst, dass einem Dschungel nahe kam, wanderten wir an den Ruinen von Winay Wayna (ewig jung) vorbei, bei dessen imposanten Anblick wir uns eine kurze Rast gönnten. Wieder bei Kräften, wanderten wir hinauf zum Sonnentor, dass die Pforte zur geheimnisvollen Inkastadt Machu Picchu darstellt.
Ausangate (6384 Meter)
Die zweite Woche ging genau so sportlich und aufregend weiter. Nun stand eine Trekkingtour auf dem Programm. Hierbei dienten uns 17 Pferde als Lastentiere, genächtigt wurde in Zelten. Los ging es in die Cordiller Vilcanot, wo wir über grüne Hänge so weit das Auge reichte zum von Schnee bedeckten und 6.384 Meter hohen Ausangate marschierten. Nach 4.500 Meter errichteten wir unseren ersten Zeltplatz. Die ganze Woche über passierten wir Päße, wie zum Beispiel den auf 5.200 Meter gelegenen Condorpaß, und wanderten am Laguna Sibinacocha entlang, ein 17 Kilometer langer Binnensee in 4.870 Meter Meereshöhe. Den Abschluss dieser grandiosen Woche stellte der 5.450 Meter hohe Cerro Yayamari. Dieser Gipfel ist Gletscherfrei und somit auch für Anfänger des Bergsports bezwingbar. In dem Dorf Hatun Finaya, das auf stolzen 4.850 Metern liegt, schlugen wir dann unseren letzten Zeltplatz auf. Die Bewohner des Dorfes sind zwar sehr abgeschieden von der Außenwelt, jedoch aber sehr zugänglich. Nach drei Stunden abenteuerlicher Busfahrt, vorbei an Alpakaherden, den Andengänsen Seen und die unendlich Weite der Vilcanota, waren wir nun bereit für die letzte Etappe unserer Tour in Peru.
Toclaraju (6035 Meter)
Zu Beginn der letzten Etappe verbrachten wir ein paar ruhige Tage in der Zivilisation Cuscos, ehe wir zurück nach Lima flogen. Von dort aus ging es dann acht Stunden mit dem Bus nach Huarez, das der Startpunkt für unser letztes großes Ziel war: der 6.035 Meter hohe Toclaraju. Zuerst ging es durch das wunderschöne Ishincatal in Richtung Huascaran-Nationalpark. Dort errichteten wir auf 4300 Metern Höhe unser Basislager. Gut akklimatisiert beginnen wir von dort aus die Besteigung des 5530 Meter hohen Nevada Ishinca, dessen letzte Meter uns über einen Gletscher führen. Nun stand unserem Berg, unserem ersten Sechstausender, nichts mehr im Weg. Mit zwei einheimischern Bergführer traten wir nachmittags unseren Weg zu unserem Hochlager an. Im Schnee auf 5100 Metern schlugen wir unsere Zelte auf. Doch wegen der großen Aufregung, konnte niemand mehr einschlafen. Um drei Uhr ertönte dann der Weckruf, eine letztes Frühstück zur Stärkung folgte und dann ging es mit Stirnlampen und Steigeisen ab in die Kälte. Bei wolkenfreiem Himmel hatten wir das Glück, einen beeindruckenden Sonnenaufgang mitzuerleben. Die Route jagte uns vorbei an gigantischen Spalten und Brüchen, die unser Bergführer mit Fixseilen sicherte. Das letzte Stück, das uns vom Gipfel trennte, war 60 Grad steil und noch gute 100 Meter lang. An den Seilen hängend, erreichen alle acht Mann die Spitze. Überwältigt von dieser Leistung und stolz auf den ersten Sechstausender, den wir bestiegen haben, floss auch die ein oder andere Freudentränen. Schön, dass wir dieses Sporterlebnis der Extraklasse miterleben durften.