Welcher Tourenski ist der Richtige für mich… ?

Das Thema Skitouren bzw. Skibergsteigen, d.h. Aufsteigen mit eigener Kraft und Abfahren in mehr oder weniger unberührter Natur, boomt nach wie vor. Ob auf, neben oder abseits von Skipisten – dieser Sport stellt sich immer mehr als dynamischer Prozess dar und lässt sich daher mittlerweile in verschiedene Kategorien bzw. Leistungs.- und Können-Stufen aufteilen.

ca01e2f95cb9cfdb4dd1f1dc1039e7eaDementsprechend hat sich die Skiindustrie auf diese Evolution eingestellt und bietet Skier, Bindungen und Schuhmodelle für jeden Geschmack bzw. Ausrichtung an. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass dieser Beitrag aufgrund meiner fast 30 jährigen Berufserfahrung als Fachberater und Fillialeiter bei Sport Ossi Praxenthaler in Traunreut nur meine persönliche Meinung wiederspiegelt und nicht als „unverrückbar“ zu deuten ist.

Bei der Beurteilung von Tourenski möchte ich in 3 Kategorien unterscheiden:

  1. Klassische Tourenski mit einer Breite bis 82mm unter der Bindung für längere, aufstiegsorientierte Skitouren.
  2. Moderne Tourenski mit einer Breite zwischen 82 und 92mm für klassische Tagestouren, welche jedoch auch auf Pisten oder als  Einstieg zum Freeriden sehr gut geeignet sind.
  3. Mehr als 92mm Breite unter der Bindung für abfahrtsorientierte Könner bzw. Freerider.

Das Thema Gewicht spielt natürlich kategorie übergreifend bei allen Skiern bzw. Kunden nach wie vor eine große Rolle. Niemand möchte mehr als unbedingt nötig den Berg hochschleppen. Allerdings haben extreme Leichtbauweisen (je Paar weniger als 2000g) meistens auch nur einen nennenswerten Vorteil: wenig Gewicht !

Kunden, welche sich für so ein „Klettermodell“ entscheiden, sollten sich jedoch im Klaren sein, dass diese Modelle in Sachen Abfahrtsperformance wie „Laufruhe, Kantenstabilität und Pistentauglichkei“t mehr oder weniger große Nachteile aufweisen. Meine  These  „Masse ist Klasse bei der Abfahrt“ versuche ich in jedes Beratungsgepräch einfließen zu lassen. In wie weit der einzelne Kunde das Thema „Abfahrt“ oder „Aufstieg“ für sich persönlich als wichtig einstuft, kann natürlich nur er selbst beantworten.

Diese sehr wichtige Überlegung bzw. die im Folgenden genannten Fragen sich selbst gegenüber sollten m. M. auch der Ausgangspunkt jeden Skikaufs sein:

  • Möchte ich einen reinrassigen Tourenski und diesen eben auch nur für Skitouren benutzen oder plane ich mit meinem Neukauf auch das Thema „Pistenskilauf“ integrieren ?
    • Werde ich regelmäßig Skitouren mit mehr als 1000 Höhenmetern bewältigen oder bevorzuge ich eher gemäßigteres Gelände ?
    • Wo werde ich mich i.d.R. bewegen ? Plane ich klassische Skitouren in der näheren Umgebung bis max. 2000m. ü.d.M., bei denen nur relativ selten mit traumhaften „Powder-Verhältnissen“ zu rechnen ist, oder bin ich auch bereit einen gewissen Zeitaufwand per Auto zu betreiben, um mir meinen „Traumhang“ zu suchen ?
    • Wie schwer bin ich? Es stellt in der Abfahrtstauglichkeit eines Skis einen großen Unterschied dar, ob er von einer Person mit 50 Kg oder 90 Kg bewegt wird. Bedenken Sie hier auch den „Gewichtszuwachs“ durch Bindung, Schuhe, Kleidung und v.a. Rucksack mit Ausrüstung !

 

 

 

8e001191a63c02a99bd2bff2f3295061Grundsätzlich gilt:

Je kürzer und leichter (einhergehend mit schmäler) der Ski, desto aufstiegsorientierter sollte man sich einstufen, vor allem auch was die technische Schwierigkeiten (Spitzkehren) der Touren angeht.

Hier muss natürlich in der Abfahrtqualität mit Einschränkungen gerechnet werden.

Längenauswahl:

Mehrere Kriterien sind hier zu beachten:

  • Die Körpergröße des Skifahrers
  • Das Körpergewicht des Skifahrers (incl. Ausrüstung)
  • Das Fahrkönnen
  • Der Haupteinsatzzweck (aufstiegs.- oder abfahrtsorientiert)
  • Das jeweilige Skimodell

 

Bei der Längenauswahl eines Tourenskis möchte ich unter Berücksichtigung aller o.g. Gesichtspunkte bzw. individueller Wünsche und Gegebenheiten folgende Empfehlung weitergeben:

Längen-Empfehlung Untergrenze: Skilänge bis Kinnhöhe des Fahrers. Relativ kurze Tourenski lassen sich vor allem in technisch schwierigeren Geländeformen leichter bewegen (z.B. Spitzkehren), bieten aber im Pulverschnee weniger Auftrieb bzw. bei harter, vereister Unterlage weniger Kantengriff und Stabilität.

Längen-Empfehlung Kompromiss: Skilänge bis Nasenhöhe des Fahrers. Hier ist ein sehr gutes und ausgewogenes Gleichgewicht aller Vor.- und Nachteile bei der Längenauswahl gegeben. Ski mit dieser Länge lassen sich im Aufstieg technisch noch gut und leicht  kontrollieren, bieten aber in der Abfahrt schon deutlich mehr Halt und Unterstützung, vor allem beim Thema Laufruhe und Auftrieb.

Längen-Empfehlung Obergrenze: Skilänge bis Körpergröße. Die längere Skiauswahl setzt natürlich vor allem auf mehr Performance bei der Abfahrt. Meistens wird diese Skilänge von fortgeschrittenen Skifahrern bei genussvollen „abfahrtsorientierten“ Skitouren eingesetzt. Die Technik und Kondition für schwierigere und längere Aufstiege sollte hier jedoch gegeben sein.

 

 

Im Nachfolgendem möchte ich für die  3 o.g. Grundkategorien noch die eine oder andere persönliche Empfehlung abgeben:

 

Kategorie bis 82mm, Leichtgewicht:

Der Dynafit Speed 76 gilt als Klassiker im Speed Touring Bereich von Dynafit. Bei einer 76iger Taillierung und nur 970g (158cm) ist er ein richtiges Leichtgewicht.
Er erfüllt die Ansprüche von sportlich schnellen und ambitionierten Tourengehern, die einen leichten und agilen Ski für technisch anspruchsvolles Gelände suchen.

 

 

 

 

Kategorie bis 82mm, Normalgewicht:

Wayback 80 Modell 2018/19
Von Grund auf neu entwickelt, bringt der Wayback 80 die legendäre Downhill-Performance von K2 und extrem geringes Gewicht auf einen Nenner. Dank Titanal Spyne und Ultra Lite-Kern zeigt er sich leicht und schnell beim Aufstieg und gleichzeitig zuverlässig bei der Abfahrt. Genau das, was Tourengeher bzw. Skifahrer wollen. Der Wayback 80 ist mit den neuen, vorgeschnittenen Wayback 80-Fellen kompatibel – für blitzschnelles Wechseln von Aufstiegs- zu Abfahrts-Setup. Das Gewicht von nur 967g bei einer Länge von 163 und sensationelle Abfahrtseigenschaften sind eine Ansage:
Dieser Ski ist mein persönlicher Favorit (Ossi Praxenthaler)

Die neuen 18er Wayback Modelle wurden von K2 Guides inspiriert: (Originaltext K2)

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet K2 mit Guides und Athleten zusammen, um die besten Backcountry-Ski auf dem Markt zu entwickeln. Diese Saison ist da keine Ausnahme. So wurde ein Team von Guides damit beauftragt, die Tourenski-Serie ausgiebig zu testen und so die Voraussetzungen für deren Überarbeitung zu schaffen. Nordamerika, Südamerika, die Alpen und Norwegen – diese Ski waren schon überall. Die diesjährigen, komplett überarbeiteten Wayback-Modelle setzen auf dem Markt für Backcountry-Ski neue Maßstäbe, denn wir haben ihr Gewicht maßgeblich reduziert, ohne dass die Downhill-Performance verloren geht, die man bei K2 Tourenski gewohnt ist. So sind die neuen Wayback-Modelle die perfekten Tools für alle, die das Backcountry für sich erobern und perfekte Lines in den Schnee ziehen möchten, und zwar „all day, every day“.

 

 


Kategorie bis 92mm, Leichtgewicht
:

 

 

Egal bei welchen Schneebedingungen oder in welchem Gelände: Der Transalp 90 Carbon bietet höchste Stabilität und garantiert optimale Performance auch bei schwierigen Abfahrten. Carbon Tex macht diesen Tourenski leicht und zugleich robust, Vibrationen werden auf ein Minimum reduziert. Herrvorragende Abfahrtseigenschaften dank Paulownia Holzkern, Air Tec Ausführung und Tour Rocker.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kategorie bis 92mm, Normalgewicht:

 

 

Der absolute Bestseller hier ist der K2 Wayback 88. Dieser Ski hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Der Sieger in vielen Tests und Foren ! Vom Gewicht beim Aufstieg im wahrsten Sinne „sehr gut erträglich“ bietet der Wayback 88 beste Performance bei jeder Abfahrt. Mein persönlicher Tipp !!

Die neuen 18er Wayback Modelle wurden von K2 Guides inspiriert: (Originaltext K2)

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet K2 mit Guides und Athleten zusammen, um die besten Backcountry-Ski auf dem Markt zu entwickeln. Diese Saison ist da keine Ausnahme. So wurde ein Team von Guides damit beauftragt, die Tourenski-Serie ausgiebig zu testen und so die Voraussetzungen für deren Überarbeitung zu schaffen. Nordamerika, Südamerika, die Alpen und Norwegen – diese Ski waren schon überall. Die diesjährigen, komplett überarbeiteten Wayback-Modelle setzen auf dem Markt für Backcountry-Ski neue Maßstäbe, denn wir haben ihr Gewicht maßgeblich reduziert, ohne dass die Downhill-Performance verloren geht, die man bei K2 Tourenski gewohnt ist. So sind die neuen Wayback-Modelle die perfekten Tools für alle, die das Backcountry für sich erobern und perfekte Lines in den Schnee ziehen möchten, und zwar „all day, every day“.

 

 

 

 

Kategorie über 92mm, Leichtgewicht:

 

 

Der VTA 98 von Völkl ist ein aufstiegsorientierter Tourenski mit hervorragenden Abfahrtseigenschaften

Der neue aufstiegsorientierte VTA 98 ersetzt den Nanuq und bietet beste Eigenschaften aus beiden Welten, klassisch oder modern. Ausreichend breit, mit Moderate Taper Nose und Tip Rocker bietet der Ski traumhaften Auftrieb in weicherem Schnee und Abfahrtperformance in allen Bedingungen. Gleichzeitig ermöglichen das geringe Gewicht und der Camber in der Mittelsektion mühelose Aufstiege in jedem Gelände.

 

 

 

 

Kategorie über 92mm, Normalgewicht:

 

Hier möchte ich auf den Scott Superguide 95 hinweisen.
Der SCOTT Superguide 95 verfügt über die gleiche Konstruktion wie der 105 und bringt Höchstleistungen auf Skitouren. Der Superguide 95 ist dank seiner fortschrittlichen
Carbon-/Kevlar-Holzkernkonstruktion leicht für Anstiege und verwendet die berühmte elliptische Seitenwangenkonstruktion von SCOTT für Abfahrts-Power.

 

 

 

 

 

 

 

27fd0f31b45a90fba4487ee75c549320Abschließend möchte ich noch die wichtigsten “Fachbegriffe” aus dem Skibau erläutern.
Die in den Beschreibungen wie selbstverständlich verwendeten Fachbegriffe klingen zwar spannend, aber wie sich herausgestellt hat, können viele mit ihnen nur wenig anfangen. Deshalb hier die wichtigsten Fachbegriffe kurz erläutert:

Radius/Taillierung:
Die jeweils breitesten Stellen eines Skis vorne an der Schaufel, in der Mitte (Taille) und am Skiende (Tail) ergeben die Taillierung oder den Sidecut. Aus dem damit verbundenen Verhältnis zur Länge des Skis resultiert der Kurvenradius. Der Radius wiederum ist nur ein Richtwert, da er natürlich von der jeweiligen Schräglage des Fahrers abhängt.

Flex:
Als Flex bezeichnet man die Biegefestigkeit eines Skis. Je nach Verarbeitungsmaterialien wie Holz, Carbon, Glasfaser, Metalleinlagen etc. wird der Flex härter (positiv bei harten, pistenähnlichen Verhälnissen)  oder weicher (ideal bei weichen Bedingungen, Pulverschnee). Vor allem das Gewicht und das Fahrkönnen des Fahrers spielen hier natürlich eine große Rolle.

Sandwich-Bauweise: Hier wird eine sehr hochwertige und vor allem langlebige Innenkonstruktion des Skis beschrieben. Eine Sandwich-Bauweise bescheinigt dem Ski einen qualitativ sehr hochwertigen Mehrlagenaufbau mit dem Herzstück eines Skis, nämlich dem Holzkern. Verwendet wird hier aus Gründen des niedrigeren Gewichts meistens Leichtholz wie z.B. Esche oder Paulownia.

Sidewall Konstruktion: Bei der Seitenwangen Konstruktion werden auf dem Holzkern bzw. auf die Mehrlagenkonstruktion seitlich jeweils spezielle Holz.- oder Kunststoffleimer angebracht und verpresst. Dies erhöht die Kantengriffigkeit meist wesentlich und schützt den Ski dauerhaft vor Feuchtigkeit und Schlägen.

Camber: Unter Camber versteht man die “Vorwölbung” bzw. die “Vorspannung” eines Skis zwischen Skischaufel vorne und Skiende hinten. Mehr Vorspannung hilft sportlichen Fahrern mehr DRuck auf den Ski ausüben zu können und sorgt für besseren Kantengriff (mehr Widerstand), vor allem bei den heutigen Carvingmodellen.

Rocker: Damit wird eine negative (U-förmige) Vorspannung im Schaufelbereich (Tip-Rocker), am Skiende (Tail-Rocker) oder auch über die gesamte Skilänge (Full Size Rocker) bezeichnet. Der große Vorteil von Rocker-Konstruktionen, besonders im Touren.- und Freeridesegment, ist das damit verbundene, erhöhte Auftriebsverhalten bei Tief.- oder Naßschneeverhältnissen.

Update 15.09.19/Praxenthaler
Snowphobic-Oberfläche:
Bezeichnet die schneeabweisende Oberfläche bestimmer Skier. Das Gewicht, das sich durch Anstollen von Schnee beim Aufstieg auf dem Ski ansammelt, ist nicht zu unterschätzen. Durch die Verwendung spezieller Oberflächenbeschichtungen wird dieses Anstollen reduziert und häufig komplett vermieden.

Tapered Shape:
Bei der Tapered-Shape-Bauweise liegt der breiteste Punkt des Skis nicht wie üblicherweise an der Schaufel, sondern wird etwas zurückversetzt. In Kombination mit einem Rockerprofil ist diese Bauweise inzwischen sehr verbreitet, weil damit breite Ski wendiger und leichter zu fahren sind.

Carbon:
Als stabiler und dennoch sehr leichter Baustoff eignet sich Carbon ideal für Tourenski und wird immer häufiger verwendet. Carbon ermöglicht einen sehr leichten, aber dennoch torsionsfesten und stabilen Skikern. Aufgrund der schwierigen und aufwändigen Fertigungsschritte wird mit dieser Technologie hauptsächlich im oberen Preissegment produziert. Ein Ski mit hohem Carbonanteil erfordert jedoch auch einen fortgeschrittenen Skifahrer, der die Vorteile dieser Bauweise umsetzen kann.

Update vom 15.09.19/Praxenthaler

1) Ski-Kategorien: 

Man unterscheidet nachfolgende Kategorien:

Aufstiegsorientierte Tourenski
Breite unter der Bindung bis circa 82mm. Vor allem für Aufstiege und Abfahrten auf der Piste oder pistenähnlichem harten Schnee. Auch geeignet für lange und/oder alpine Touren mit schwierigem Aufstieg

Allround-Tourenski
Breite unter der Bindung zwischen 84 bis 95mm. Großer Anwendungs-bereich und vor allem für klassische Skitouren. Je breiter die Ski, desto besser ist zwar die Performance bei Abfahrt und Freeride, dafür wird das Handling im Aufstieg schwieriger.

Freeride-Ski
Mit mehr als 95mm Breite unter der Bindung. Für abfahrtsorientierte Könner und Freerider. Perfekt vor allem im Powder und im „verspurten“  Schnee. Im Aufstieg entstehen Nachteile durch das naturgemäß höhere Gewicht der Ski, dazu sind höherer Kraftaufwand und bessere Technik erforderlich bei Spitzkehren, Querungen und im steilen Gelände.

2) Auswahlkriterien 
Nachfolgende  Auswahlkriterien unterstützen bei der richtigen Entscheidung

Gewicht: 
Das Gewicht spielt natürlich bei allen Modellen eine große Rolle, denn niemand schleppt freiwillig mehr als notwendig den Berg hinauf. Allerdings haben extreme Leichtbauweisen – pro Paar weniger als 1800g! – Nachteile bei der Abfahrtsperformance, sprich Laufruhe, Stabilität, Fahrvermögen, Auftrieb im Powder und Pistentauglichkeit.
Dem alten Merksatz „Masse ist Klasse bei der Abfahrt“ begegnen immer mehr Hersteller mit hochwertigen Carbonkonstruktionen. Diese meist sehr sportlich ausgerichteten Modelle fordern jedoch ein entsprechendes skifahrerisches Können, um ihre oftmals phantastischen Möglichkeiten auch auszureizen.

Längenauswahl:
Wie lang sollte mein Ski sein?
Körpergröße, Gewicht, Fahrkönnen und der Einsatzbereich beeinflussen die grundsätzliche Längenauswahl. Die folgenden Empfehlungen verstehen sich als Richtwerte und können nach den jeweiligen Parametern um eine Skilänge nach oben oder unten verschoben werden.


Untergrenze:
Skilänge bis Kinnhöhe. Kurze Tourenski erleichtern Spitzkehren und technisch schwierigeres Gelände, geben aber im Pulverschnee wenig Auftrieb.

Allround: 
Skilänge bis Nasenhöhe. Skimodelle mit dieser Länge lassen sich im Aufstieg technisch noch gut und leicht kontrollieren, bieten aber in der Abfahrt schon deutlich mehr Laufruhe und Auftrieb im Powder.

Obergrenze:
Skilänge Körpergröße und darüber. Für abfahrtsorientierte Könner und Freerider mit speziellen Anforderungen. (Powderhänge, hohe Geschwindigkeiten, lange Turns in steilen Gelände…). Sehr individuell, nur mehr bedingt aufstiegsgeeignet. Oft werden die Ski auf dem Rucksack zum Startpunkt getragen.

5) Allgemeine Fragen:
-Abseits und auf der Piste (wo bewege ich mich im Gelände….)
  Steige ich öfter auch über präparierte Pisten auf, sei es als Touren-
  einsteiger, Fitnesssportler oder einfach nach Feierabend
-Anspruch und eigenes Können
Gehe ich regelmäßig Skitouren über mehr als tausend Höhenmeter oder  lieber gemütlich? Sind mir Leistung und Schnelligkeit wichtig oder die Entspannung in der Natur? Wie sicher fahre ich wirklich im Gelände? Will ich einen Ski, der Fehler verzeiht oder einen High-Performer?
– Freeriden
Sehe ich die Abfahrt einfach als Teil vom kompletten Erlebnis einer klassischen Skitour? Oder ist für mich der Aufstieg nur notwendiges Übel, um die besten Hänge zu finden? Und die Abfahrt dann das Highlight, für das sich jede Mühe lohnt?

Letztendlich sind die Abgrenzungen jedoch immer fließend und daher ist die Entscheidung auch eine Sache der Abwägung.

 

37 Gedanken zu „Welcher Tourenski ist der Richtige für mich… ?

  1. Hallo Ossi,
    fahre seit 2019 den neuen K2 Wayback mit 160 cm Länge. Finde den Ski super zum Abfahren (in jedem Schnee), möchte mich aber von ihm trennen, da ich mit 163 cm Körpergröße Probleme bei Spitzkehren in steilem Gelände haben. Bin nun ratlos welchen Ski ich mir kaufen soll. Hätte wieder gern einen drehfreudigen und trotzdem steifen Ski..
    Wäre über einen Rat sehr dankbar.
    Idealerweise kannst Du auch noch was zur Bindung sagen – hab auf dem o.g. Ski die ATK 12.0, an der mich jedoch die Skibremsenlösung vorne stört .
    Herzlichen Dank schon mal vorab
    Hallo Lisa,
    leider ist Deine Frage bei uns untergegangen. Tut uns wirklich leid. Wenn Dir jetzt noch eine Antwort (für nächste Saison?) hilft, dann meld Dich gerne
    Sorry Teamalpin Team

  2. Hallo und guten Tag,
    ich möchte mir sehr gern ein neues Skitourenset zulegen!
    Ich bin männlich, 51 Jahre, 71 kg bei 170cm Größe.
    Ich bevorzuge gemächliche Touren (1000Hm) in kombiniertem, eher flacherem Gelänge mit einfacheren Abfahrten. Bin also kein Profi, Speed ist gar kein Thema für mich, ich möchte sicher herunterkommen 😉
    Mich interessiert der K2 Wayback 88 oder Talkback 88 mit 160cm Länge. Lieber wäre mir 158cm, da ich so einen Scott SurfAir fahre.
    Haben sie einen Tipp für mich- ich würde so gern vorm Winterschluß noch eine neue Ausrüstung kaufen wollen !?
    Lieber Gruß
    Jürgen

    1. Hallo Jürgen,
      idealerweise könntest Du gerne bei uns in der Produktberatung anrufen, dann können wir anhand der vorhandenen Modelle sicherlich noch was passendes finden. Solltest Du heute oder morgen anrufen, dann verlange einfach nach Dietmar (er ist einer unserer Spezialisten). Du kommst auch gleich direkt zu ihm über +49 8669 13636 (das ist die Nummer unseres stationären Ladens Sport Ossi Praxenthaler) von wo aus wir auch beraten.
      Teamalpin Team

  3. Lieber Ossi,

    Ich habe grad diesen sehr informativen Artikel über Tourenski gelesen und habe gedacht, dass du mir bestimmt helfen kannst. Ich fahre seitdem ich 6 Jahre bnin 2x jährlich Ski und denke, dass ich Abfahrtski auf der Piste für eine „Norddeutsche“ relativ gut kann. Bisher hatte ich Head worldcup Ski mit starker Taillierung und sehr hart.
    Mit den Jahren hab ich immer mehr Spaß am außerhalb der Piste fahren bekommen, dies war jedoch mit meinen Ski nur bedingt möglich. Seit 2 Jahren leihe ich mir immer mal wieder freeride Ski aus, was einen Riesen Unterschied macht. Dieses Jahr hab ich mir dann zum ersten Mal Ski mir Tourenbindung ausgeliehen (Nordica enforcer s 160 cm 128-97-115/ 16.5 r
    5kg ) und bin den Berg hochgestiegen. Trotz relativ breiter Taille bin ich mit den Ski sehr gut zurecht gekommen-Freunde jedoch sagen, dass etwas schmalere Taille besser wäre (<100mm)

    Nun möchte ich mir eigentlich am liebsten ein komplettes Set kaufen als Toureneinsteiger mit Fell und Bindung allerdings sollte der Ski auch auf der Piste und außerhalb gut fahrbar sein. Hättest du da einen Tipp für mich?
    Alter: 31; Größe 1,67; Gewicht: 66kg
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen
    Liebe Grüße
    Juliane

    1. Hallo Juliane,
      freut mich, dass der Artikel für dich hilfreich war. Nachfolgend meine persönliche Meinung dazu.
      Wie du schreibst, stehts Du sehr gut auf den Skiern, was klar ist wenn man schon von Kind an auf den Brettern stehen konnte (schwarze Piste kein Problem, Offpiste-Gelände auch nicht außer bei Bruchharsch oder sehr harten Verhältnissen).
      Grundsätzlich wird es so sein, dass Du meist keine absoluten Powderverhältnisse bei uns haben wirst (außer du bist in Schneeregionen zuhause) bzw. du ja auch nicht bei „Powderalarm“ sofort ausrücken kannst (wohnst im Norden oder?).
      Das heißt aber dann für mich, dass ein Ski mit ca. 88iger Mittelbreite sicherlich die beste Wahl ist, wenn du auf Tour und auch auf der Piste unterwegs sein willst. Ich würde höchstens als Zweitski einen breiteren (96iger oder mehr) als Alternative in Erwägung ziehen. Aber nur dann, wenn Du tatsächlich mal in Gebiete fährst, wo diese Skier Sinn machen. Wir waren jetzt erst einige Tage im Val Meira (Piemont) und konnten dort die neuen K2 Wayback- Modelle bei Powder testen (von 80 – 106 – Blogbeitrag kommt in den nächsten Tagen). Die Modelle haben durchwegs eine gute Downhill-Performance und sind auch nicht zu schwer. Allerdings hast Du inzwischen bei nahezu jedem Tourenski-Hersteller die 88iger Mittelbreiten als Standard. Würde Dir noch empfehlen die Skier nicht zu lang zu nehmen, wenn Du das Tourengehen ambiontioniert angehen willst (bei Kickkehren und steilem Gelände sollte der Ski nicht zu lange sein) und vor allem eine Pin-Bindung montieren lassen.
      Hoffe ich konnte Dir eine hilfreiche Antwort geben, ansonsten meld Dich gerne……

  4. Hallo Ossi, danke für den interessanten und informativen Artikel.
    Auch ich stehe vor der schwierigen Entscheidung einen geeigneten Tourenski zu finden. Bisher bin ich nur gelegentlich im Skigebiet mit Leihausrüstung aufgestiegen und würde mich als guten bis sehr guten Skifahrer ohne viel Tiefschnee Erfahrung bezeichnen. Ich bin 190 cm groß und wiege sportliche 115kg (ohne Ausrüstung) und suche einen guten Allroundski der im Tiefschnee mit mir eine gute Figur macht und dennoch einen 4-5 Stündigen Aufstieg ermöglicht. Sollte ich in meinem Fall generell einen Freeride Ski mit über 105mm in der Mitte in Betracht ziehen.

    1. Hallo Jürgen,
      wenn Du ein guter bis sehr guter Skifahrer bist und das angesprochene Gewicht auf die Waage bringst, ist meines Erachtens die wichtigste Prämisse bei der Skiwahl eine entsprechende Stabilität des Skis. Das wird dann zwangsläufig nicht der leichteste werden. Wenn Du als sportlicher Skifahrer abseits der Piste unterwegs bist, hast Du keinen glattgewalzten Hang und wirst zwangsläufig auch mal in Buckeln und „holprigen“ Gelände unterwegs sein. Bei sportlicher Fahrweise und entsprechendem Gewicht wirken dann entsprechende Kräfte auf den Ski ein.
      Diesen Belastungen sind aufstiegsorientierte und leichte Ski nicht gewachsen. Ob Du eine Mittelbreite von über 105 brauchst würde ich bezweifeln, außer das ist dann der Zweitski und wird bei „Big Powder“ gefahren. Skier mit dieser Breite lieben lange Turns mit entsprechenden Radius und „schwimmen“ super auf. Auf der Piste brauchst Du dazu viel Platz und im Offpist Gelände haben wir diese Verhältnisse nicht allzu oft. Daher würde ich Dir eher eine etwas gemäßigtere Taillierung zwischen 85-96 empfehlen. Ob es dann der Mantra von Völkl oder ein Wayback von K2 bzw. das Modell eines alternativen Herstellers wird kannst Du selbst entscheiden. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit den Graphit-Skiern gemacht (Katana V-Werks, DPS); diese sind trotz relativ geringen Gewichts super torosionssteif. im Vergleich zu Ihrer Mittelbreite leichter als die vergleichbaren Modelle aber relativ teuer. Eine solche Investition lohnt sich, wenn ich auch auf harter Piste mit meinem Freerider guten Grip haben will und keine Kompromisse eingehe. Voraussetzung ist bei diesen Skiern allerdings meines Erachtens eine sehr gute Skitechnik.
      Hoffe ich konnte Dir etwas helfen, ansonsten kannst Du gerne nochmal in der Produktberatung bei uns anrufen (MO-FR 9.00-19.00 und SA 9.00-18.00Uhr unter +49 8669 13636).
      BG Teamalpin
      (Autor ist staatl. gepr. Skilehrer und staatl. gepr. Ski- und Bergführer)

  5. Guten Tag Herr Plereiter! Ist ein interessantet Artikel. Ich hätt da auch eine Frage zur Länge. Bin 187 cm gross und wiege85 Kilo. Mein Favorit ist der K2 Wayback 88. Ich schwanke zwischen der Länge von 167 und 174 cm. Bishet hatte ich einen Fischer Exkalipur mit 164 cm. Ich möchte gerne den 167er . Die meisten sagen aber das er durch den rocker zu kurz ist. Was sagen sie dazu?
    Danke für ihre Einschätzung und Info.

    1. Hallo Christian,
      bei Deiner Größe und Deinem Gewicht würde ich Dir insbesondere wenn Du ein guter Skifahrer bist auf alle Fälle den längeren empfehlen. Einzige Ausnahme wäre wenn Du ein absoluter Tourenanfänger bist, aber ansonsten bist Du mit dem 174iger bestens versorgt.
      Kannst uns gerne bei weiteren Fragen auch persönlich anrufen: +49 8669 13636 (Mo-Fr 9.00-19.00 und Sa 9.00-18.00Uhr).
      bg Teamalpin Team

    2. Ich bin ca. 175cm bei ca. 85kg 59 Jahre durchschnittlicher Skifahrer(etw. oldfashioned) und suche einen Allroundski für Tour(Gemächlich) und auch Piste. Habe mir den Fischer x-calibur in 175cm angeschaut bin mir nur nicht sicher ob für mich 165 nicht besser wären.
      Danke

      1. Hallo Thomas,
        das kann ich kurz und knackig beantworten; Definitiv den kürzeren Ski auch wenn Du 85kg hast. Der längere wäre nur sinnvoll wenn Du ein ausgezeichneter Skifahrer bist.

  6. Hi Ossi euer Artikel ist das was wir bei dir in deinem tollen Sporthaus life erleben durften. Gudrun ist überglücklich mit der Wahl des Skis und es macht uns mit deinen Produkten unendlich viel Spaß hier bei uns die Berge zu erobern. Wenn wir mal in Rente sein sollten und mehr Zeit für längere und höhere Touren haben werden wir uns gern wieder von dir und deinem Team beraten lassen. Einen schönen langen Winter und viele zufriedene Kunden wünschen euch der Josef und Gudrun

  7. Hallo Herr Plereiter, vielen Dank für Ihren sehr informativen Artikel, den ich erst heute gelesen habe. Ich möchte in Kürze ein paar Touren schier neuester Generation kaufen und bin mir nicht ganz sicher welche Größe für mich die richtige ist aufgrund der vielen Innovationen, die die modernen Tourenskier bekommen haben. Ich bin 163 cm und 67Kilo schwer mit asiatischen Körperbau also keine lange Hacksen. Bin ein sicherer sportlicher Skifahrer seit 30 Jahren. Soll ich ein Paar mit Taillenbreite von 90 cm und 153 cm länge Oder eher 165 cm länge kaufen?. Diese zwei Möglichkeiten bietet mir zum Beispiel Powder Equipment. Ich wä Ihnen dankbar, wenn Sie mich hier beraten könnten vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen, Tashe Thaktsang

    1. Hallo Tashe Thaktsang,
      freut mich dass Dir der Artikel gefallen hat.
      Bei Deiner Körpergröße und der Tatsache, dass Du zwar ein sportlicher Fahrer bist, aber ansonsten Tourenanfänger würde ich den kürzeren Ski empfehlen. Der längere käme nur in Frage, wenn Du mehr im Freeridegelände unterwegs bist bzw. das Abfahren absolut im Vordergrund steht. Auch der Aufstieg auf Pisten würde den längeren bedingen (weil Du dadurch einfach schneller und spurstabiler in der Abfahrt unterwegs bist). Der kürzere ist besser, wenn Du erst die Auftstiegstechniken erlernen musst. Insbesondere Spitzkehren im steileren Gelände erfordern gute Technik und da kommt ein kürzerer Ski besser in Frage. Die Taillienbreite von 88 ist derzeit guter mittlerer Standard, sodass 90 auch sehr gut vertretbar ist. Hoffe wir konnten Dir ein paar Tipps an die Hand geben. Gerne kannst Du Dich bei Fragen nochmals melden – wir können Dich auch gerne telefonisch beraten (Mo-Fr von 9.00-18.00Uhr unter +49 8669 13636)
      Wünschen Dir einen tollen Winter

  8. Danke für die Tips. Der Artikel ist zwar schon etwas älter, trotzdem möchte ich dazu eine Frage stellen: Warum wird der Vökl Nanuq für Leichtgewichte empfohlen? Ist der Ski tatsächlich von der Bauart her eher für leichte Fahrer geeignet? Ich fahre seit Jahren verschiedene Völkl-Tourenski und bin leider kein Leichtgewicht. Für den nächsten Skikauf hatte ich mir eigentlich den Nanuq ausgedacht.

    1. Hallo Stefan,
      da liegt ein Missverständnis vor. Wir meinen unter „Leichtgewicht“ das Gewicht des Skis. Für unsere Begriffe ist der Ski wie gesagt noch knapp unter der 3000g Marke (pro Paar), das hat nichts mit dem Fahrergewicht zu tun. Von daher kannst Du beruhigt auf den Nanuq diesbezüglich setzen.

      bg
      Teamalpin

  9. Hi,
    gemäss verschiedener Tests, die ich gefunden habe, sollen die High End Modelle von Dynafit wie der Cho Oyu trotz leichten Gewichts (knapp über 1kg/Ski) immer noch sehr gut zu fahren sein. Ich frage mich aber ob die Gewichtsersparnis hier auch eine kürzere Lebensdauer (weniger Belag- und Kantenservices nach Steinkontakten, ehe der Ski „durch“ ist) mit sich bringt, oder schafft es Dynafit für den relativ hohen Preis dann auch das tiefe Gewicht ohne Einbussen in der Lebensdauer zu erzielen?
    Merci für eure Einschätzung, Christoph

    1. Hallo Christoph,
      sorry ob der späten Antwort, aber Deine Frage ist bei uns „untergegangen“. Ich denke Du liegst schon richtig, wenn Du Zweifel hast hinsichtlich der Haltbarkeit und des Gewichts. Bei Kanten und Belag ist die Qualität sicherlich gleich wie einem schwereren Ski bzw. hier gibts nahezu keine Unterschiede. Bei der Fahrperformance vor allem auf hartem Untergrund gibts aber durchaus etwas Einschränkungen. Ähnlich verhält es sich, wenn Du ein sehr sportlicher Fahrer bist und auch entsprechendes Gewicht mitbringst. Dann wird ein leichter Ski, der weniger stabilisierende Elemente im Aufbau hat, eher mal zu Bruch oder Stauchungen neigen. Es kommt sehr darauf an, für welchen Einsatzbereich Du den Ski planst. Gerne kannst Du auch bei uns anrufen und Dich mal persönlich beraten lassen.
      Hoffe ich konnte Dir etwas helfen.
      Ossi

  10. Hi,
    gemäss verschiedener Tests, die ich gefunden habe, sollen die High End Modelle von Dynafit wie der Cho Oyu trotz leichten Gewichts (knapp über 1kg/Ski) immer noch sehr gut zu fahren sein. Ich frage mich aber ob die Gewichtsersparnis hier auch eine kürzere Lebensdauer (weniger Belag- und Kantenservices nach Steinkontakten, ehe der Ski „durch“ ist) mit sich bringt, oder schafft es Dynafit für den relativ hohen Preis dann auch das tiefe Gewicht ohne Einbussen in der Lebensdauer zu erzielen?
    Merci für eure Einschätzung, Christoph

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