Welcher Bergschuh ist der Richtige für mich?

Sie tragen dich hoch, sie tragen dich weit, sie folgen Dir wo immer du gehst – darum wähl‘ sie weise, deine Bergschuhe!“

Ihr werdet die schönste Tour nicht genießen können, wenn sie von  Schmerzen und Druckstellen begleitet ist. Darum heißt es einen kühlen Kopf beim Schuhkauf bewahren. Ein Dschungel von Schuhen in verschiedensten Ausführungen scheint Euch die Sicht zu vernebeln. Wir zeigen Euch, auf was Ihr achten müsst, um den Überblick zu behalten und den richtigen Bergschuh für Euch zu finden.

Hier ein kurzer Überblick mit den wichtigsten Fakten, die Ihr beim Kauf von Bergschuhen beachten solltet, darunter eine genauere Erklärung zu den einzelnen Punkten.

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Schuhe: Meindl, Salewa, LaSportiva, Scarpa

Welche Touren mache ich mit meinem Bergschuh
* kleine Almwanderung
* Trekkingtouren
* Bergtouren im leichten/mittelschweren Gelände
* Touren im Hochgebirge
* Klettersteig-Touren
* Eis-/Gletschertouren
* KATEGORIE A,B,C, oder D

Schuhgröße
* Den Schuh nie zu klein kaufen!
* TIPP: Schuhe am Spätnachmittag probieren
*Bergsocken&Steigeisen zum Probieren mitnehmen

Blasen, Druckstellen und müde Füße
* falsche Sohlenkonstruktion
* falsche Einlagen
* die richtigen Socken wählen

 

 

Quelle: Salewa

Material
* Leder – Sommer, Tagestouren
* Kunstfaser – bei Kälte, trocknet schneller als Leder
* Membranen/Beschichtungen (z.B. Gore-Tex) – bei Nässe, geringere Atmungsaktivität, Mehrtagestouren

Sohle
* Wieviel Gummianteil im Gegensatz zum Kunststoffanteil
* Vibram – als Qualitätssiegel

 

 

Ganz oben auf der Faktenliste beim Schuhkauf steht natürlich das Einsatzgebiet der Schuhe. Bin ich meist auf Tagestouren im Gebirge unterwegs oder auf Gletschertouren? Ist man viel in den Bergen unterwegs und benötigt häufig steigeisenfeste Schuhe, geht aber ebenfalls häufig nur die Hausrunde oder auf die nächste Alm, lohnt es sich auf alle Fälle auch mehrere Paar Bergschuhe zuzulegen und je nach Situation zu wählen. Eine sehr gute Hilfestellung beim Kauf ist folgende Übersicht. Die Bergschuhe werden nach Einsatzgebiet und schwere des Schuhes von A bis D eingeteilt.

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Klassifizierung angelehnt an Meindl, mittlerweile aber auch von vielen anderen Herstellern übernommen

Kategorie A Lowa Outdoorschuh kaufen
Kategorie B Meindl Bergschuh kaufen
Kategorie C Hanwag Bergschuh kaufen
Kategorie D LaSportiva Bergschuh kaufen

Als zweites ist die Schuhgröße zu beachten. Der Fuß schwillt unter Belastung an und für das Bergabgehen sollte dem Fuß etwas Spielraum gegeben sein. Unser Tipp, probiert die Schuhe erst am Spätnachmittag, dann sind die Füße bereits  den Belastungen des Tages ausgesetzt. Außerdem bringt unbedingt die Socken mit, die Ihr auch am Berg anhabt. Normale Freizeitsocken sind meist dünner als Bergsocken. Beim Kauf von steigeisenfesten Schuhe, auch gleich Testen ob Eure Steigeisen auf den neuen Schuh passen.

Natürlich wollt Ihr bei neuen Schuhen Blasen und Druckstellen vermeiden. Darum unbedingt auf die Sohlenkonstruktion des Schuhes achten und ob sie der Belastung Eurer geplanten Touren entspricht. Auch falsche Einlagen können zu einem schnellen Ermüden der Füße führen – hier die richtige, evtl. orthopädische Einlage oder Sporteinlage in Betracht ziehen! Auch die Socken spielen eine wichtige Rollen. Sie sollen eine zusätzliche Dämpfung bieten und Feuchtigkeit weiterleiten. Auf normale Freizeitsocken aus Baumwolle sollte verzichtet werden und lieber nach Socken aus Funktionsmaterial oder Wolle (z.B. Merinowolle) oder einer Mischung aus beiden greifen. Die Socken sollen den Schweiß so gut wie möglich abtransportieren und nicht aufnehmen. Jetzt gleich Bergsocken bei Teamalpin kaufen!

Beim Punkt Material, ist wieder Punkt 1, das Einsatzgebiet der Schuhe zu beachten. Leder bietet sich, durch seine hohe Anpassungsfähigkeit und dem angenehmen Tragegefühl, für verschieden Touren im Sommer an. Wird das Leder regelmäßig gewachst, weist es zudem eine sehr lange Lebensdauer auf. Unterschieden wird hierbei zwischen Rindsleder (qualitativ hochwertig) und Spaltleder (weniger haltbar, Restprodukt der Lederherstellung). Der Fuß kann in einem Lederschuh besser atmen als in einem beschichteten Schuh wie beispielsweise Gore-Tex. Im Gegensatz dazu bietet ein Schuhe aus Kunststoffmaterial Vorteile bei mehrtägigen Touren umd bei Nässe und Kälte, da er schneller trocknet und den Fuß durch eine Beschichtungsmembran trocken hält. Dies setzt natürlich die Atmungsaktivität herab und der Fuß schwitzt schneller.

Als letzten Punkt sollte man auf die Sohle des Schuhes achten. Hier ist wissenswert, wie viel Gummi- und wie viel Kunststoffanteil die Sohle besitzt. Je mehr Gummi verarbeitet wurde, desto weicher und rutschfester ist die Sohle. Je mehr Kunststoff, desto härter und rutschiger wird die Sohle, besonders bei Kälte. Eine einfache Qualitätserkennung ist die „Vibram“-Sohle, die einen sehr hohen Gummianteil aufweist.Foto (2)

Nach reichlich überlegten Kauf ist es nun ratsam die Schuhe vor der ersten Bergtour einzugehen. Bei leichten Wanderschuhen reicht es die neuen Schuhe daheim oder auf kurzen Gängen einzulaufen. Bei Schuhen der Kategorie C und D sollten sie schon etwas länger an den Fuß angepasst werden und zum Beispiel auf einer kleineren Tour eingetragen werden.

Wenn Ihr diese Punkte beachtet und auf Eure individuellen Wünsche anpasst, steht der nächsten großen oder kleinen Bergtour nichts mehr im Wege.

Viel Spaß und immer fitte Füße!

Quellen:
Salewa
Meindl

Scarpa
LaSportiva
Hanwag
Lowa
Naturfreunde.at
bergnews.com