Meinem Sohn hatte ich es schon lange versprochen – jetzt klappte es endlich.
Wir hatten unter der Woche den Wetterbericht für´s Wochenende gecheckt – mein Sohn Vincent hatte sich ausdauermäßig bestens vorbereitet – also planten wir den Samstag für den Pidinger Klettersteig.
Da die Vorhersagen hohe Temperaturen verhießen und es am Wochenende meist viele Klettersteig-Aspiranten gibt, war für uns klar, dass wir die ersten am Einstieg sein mussten.
Noch in der Dunkelheit brechen wir mit den Mountainbikes in Adlgass/Inzell auf und radeln über den Frillensee auf der Forststraße Richtung Steiner Alm. Rechtzeitig sind wir auf dem Sattel über der Steiner Alm, wo wir den Sonnenaufgang kurz genießen. Nach kurzem Abstieg zur Steiner Alm geht´s weiter Richtung Einstieg.
Die Beschilderung zum Steig ist sehr gut und bald stehen wir am Einstieg. Wir sind tatsächlich die ersten, aber die nächsten sind schon im Anmarsch. Nach kurzer Rast und Anlegen der Ausrüstung starten wir.
Der Anfang des Steigs verlangt gleich eine Portion Können und Bizeps. Wahrscheinlich soll sich hier gleich die „Spreu vom Weizen“ trennen.
Ich überlasse meinen Sohn Vincent konsequent die „Wegfindung“, die er super meistert.
Schnell sind wir an der nächsten Schlüsselstelle, einem steilen Wandl in Höhe des ersten Notausstieges.
Natürlich kommen keine Zweifel über den Weiterweg auf und nach kurzer Stärkung geht´s ins „überhängende Bizepsgelände“.
Auch den zweiten Notausstieg passieren wir flott. Allerdings sollte man sich an dieser Stelle gut überlegen, ob noch ausreichend Kraftreserven übrig sind, denn der Weiterweg zieht sich und ist durchaus noch mit anspruchsvollen Passagen gewürzt.
In einer großen Schottermulde haben die Erbauer ein „Bankerl“ gebaut, dass wir zu einer kurzen Rast gerne in Anspruch nehmen.
Auch der letzte Teil fordert uns noch einmal richtig und jetzt werden auch unsere langsam leerer werdenden „Konditionsspeicher“ deutlich fühlbar.
Na ja, aber wir „riechen“ ja schon das Staufenhaus mit den kühlen Gertränken und einer guten Brotzeit.
Also konzentrieren wir uns nochmal richtig und absolvieren die Ausstiegspassagen in sauberer Manier. Immer wieder genießen wir die tollen Tiefblicke. So ist der Ausstieg schnell erreicht und nach kurzem Verpacken machen wir uns auf zur Staufenhütte.
Dort sitzen wir um kurz vor 10.00Uhr zum zweiten Frühstück mit vielen Wanderern, die auch vernünftigerweise bereits früh aufgebrochen sind.
Der Abstieg über den Normalweg zur Steiner Alm ist gut beschildert und geht flott. Nach einer kleinen weiteren Stärkung lassen wir die Räder zurück nach Adlgass rollen und sind ziemlich stolz über unser Abenteuer.
Alles in allem ein gigantisches „Vormittagsabenteuer“ und nebenbei bin ich auch ziemlich stolz auf meinen Sohn mit dem ich solche Bergunternehmungen machen kann.
Allerdings sollten sich Interessenten darüber im Klaren sein, dass der Steig hohe Anforderungen an Kondition, Erfahrung und klettersteig technisches Können stellt, also nichts für Anfänger.
Weitere Infos zu Schwierigkeit, Anforderung, Zugstieg etc. gibt´s auf:
http://www.piding.de/pidinger-klettersteig/