Kaufberatung für Skitouren- und Freerideschuhe

Wohin soll´s gehen………

Diese Frage sollte man sich beim Kauf eines Touren- oder/und Freerideschuhs immer stellen.
Wir unterscheiden hier nach verschiedenen Einsatzbereichen und wollen Euch dadurch bei der Wahl des richtigen Schuhs unterstützen:

Grundsätzlich gilt für alle Schuhe als oberste Prämisse:

Die Passform muss stimmen

Ein Schuh der drückt, zu eng oder zu groß ist wird bei jedem Schritt zur Qual und trübt das ganze Vergnügen. Damit das auch nachhaltig gewährleistet wird, haben wir die Zufriedenheitsgarantie beim Kauf eines Schuhs. Nachfolgend noch einige generelle Anmerkungen:
Größe des Touren-/Freerideschuhs:
Grundsätzlich kann sollte man die Schuhe mit den passenden Socken/Strümpfen probieren, wobei der Sockenrand über den Schaftrand hinausragen sollte um Druckstellen zu vermeinen. Ideal sind passende Skitouren-/Skisocken, die an den neuralgischen Punkten zusätzliche Polsterungen bieten. Auch sehr dünne Kompressionssocken/-strümpfe sind eine gute Wahl.
Bei der Anprobe darf man mit den Zehen durchaus den vorderen Schaftrand berühren. Allerdings sollte man bei Vorlagestellung im Schuh die Schale nicht mehr spüren. Die Ferse sollte in jedem Fall stabil verankert sein, um Blasen zu vermeiden. Eventuelle Druckstellen dürfen keinesfalls vorhanden sein, da sich diese bei Belastung noch verstärken. Hier sollte man keine Kompromisse nur wegen eines verlockenden Preises eingehen, sondern im Zweifelsfall auch die „Sparmaßnahmen“ bei anderen Komponenten berücksichtigen!
Viele Modelle haben inzwischen thermoverformbare Innenschuhe, die sich individuell anpassen lassen und dadurch eine nahezu perfekte Passform bieten. Allerdings muss der Schuh auch schon vorher druckfrei passen.
Zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass sich der Innenschuh im Laufe der Zeit weitet, d.h. man sollte den Schuh nicht zu groß wählen (Zehen dürfen bei die Schale berühren solange man aufrecht im Schuh steht bzw. sollte mit dünnen Socken probiert werden).
Sollten sich die Füsse oder der Innenschuh im Laufe der Zeit verändern, so ist das auch kein Problem: Je nach Modell kann der Innenschuh 4-6mal aufgebacken werden bzw. sind manche Modelle unbegrenzt anpassbar.

Nahezu alle Hersteller geben zwischenzeitlich ihre Größen in Mondopoint an. Wie die Umrechnung funktioniert erklären wir
hier…..(Größentabellen Mondopoint)

Dabei gibt es eine Besonderheit: Für 2 Größen gibt es jeweils eine Schalengröße; dh. die kleinere Größe hat bei gleicher Außenschale entweder einen etwas dickeren Innenschuh oder aber die Einlegesohlen sind unterschiedlich. Allerdings haben mache Hersteller den „Schalensprung“ bei halben Mondopointgrößen (z.B. Scarpa), andere widerum bei ganzen Größen (Dynafit, Scott etc.). Dies ist wichtig zu wissen, da der Größensprung beim Schalensprung erheblich ist, wogegen der Größensprung innerhalb der gleichen Außenschale durchaus mittels Thermoverformung oder anderen Anpassungsmaßnahmen eleminiert werden kann. Es lohnt sich deshalb hier genau hinzusehen bzw. „hinzufühlen“.
Die Schalenlänge (meist ein 3stelliger Wert an der Innenseite der Außenschale in mm) kann ebenso stark differieren. So haben manche aufstiegsorientierten Schuhe deutlich kürzere Sohlenlängen als Freeride- oder Allround-Skitourenschuhe. Ist dann die Bindung nur wenig oder bei Wettkampfmodellen gar nicht zu verschieben, so hat ergibt schnell ein Problem bzw. kann der Ski nicht mit beiden Schuhen gefahren werden;
Abhilfe kann hier mit einer Adapter-Platte die unter der Bindung montiert wird geschaffen werden.
Auch der Flex-Index wird nicht bei allen Herstellern angegeben. Normalerweise haben aufstiegsorientierte Schuhe einen niedrigeren Flex als abfahrtsorientierte Schuhe. Trotzdem sollte hier probiert werden, welche Härte passend ist.
Letztendlich ist bei allen in Frage kommenden Modellen die Kompatibilität zur gewünschten Bindung entscheidend. Es gibt hier Vorgaben der Hersteller welche Bindung zu welchem Schuh passt. Allerdings ändert sich nahezu jede Saison etwas, da haftungsrechtliche Aspekte hier in Spiel kommen. Es lohnt sich daher genau nachzufragen, welcher Schuh auf welche Bindung passt. Wichtig in diesem Zusammenhang sind die bestehenden Normen ISO5535 bzw. ISO9523/Tech.
Für Skialpinisten ist die Passform mit dem richtigen Steigeisen notwendig. Auch hier gibt es Unterschiede, die man  bei der Wahl des Schuhs berücksichtigen sollte.

 

  1. Skitourenschuhe
    Bei den klassischen Skitourenstiefeln unterscheiden wir zwischen aufstiegsorientierten und abfahrtsorientierten Schuhen. Schuhe dieser Kategorie haben immer eine Gummi-Profilsohle um entsprechenden Halt bei eisigem oder felsigen Untergrund zu bieten. Die Schuhe sind so konzipiert, dass sie sowohl mit Rahmen- als auch PIN-Bindungen kompatibel sind. Allerdings gibt es hier vor allem bei Modellen die in den Race-Bereich gehen einige Ausnahmen, die unbedingt vor dem Kauf berücksichtigt werden sollten. – aufstiegsorientierte Tourenschuhe  


    Aufstiegsorientierte Schuhe haben meist max. 3 Schnallen kommen aber in der Regel mit weniger aus. Der Flex ist meist unter 90 und die Schaftrotation extrem. Manche Modelle haben hier eine Beweglichkeit die an einen Berstiefel der Kategorie D erinnert. Das Gewicht der Schuhe ist extrem minimiert, daher findet man bei diesen Schuhen oftmals Grillamid® Schalen bzw.  Carbonanteile die unter anderm im Schaft verarbeitet werden.

Als Beispiel sei hier der Fischer Travers Carbon angeführt:

Ein federleichter Schuh mit perfekter Passform…..mehr

 

Diese Schuhe haben einen Verriegelungsmechanismus, der zwischen Aufstieg und Abfahrt unterscheidet. Die maximale Schaftrotation im Aufstieg wird für die Abfahrt gesperrt, sodaß der Schuh damit den nötigen Widerstand und Flex für die Abfahrt bringt. Dabei werden von guten Fahrern anähernd die gleichen Eigenschaften wie von Alpin-Skitstiefeln gefordert. Insbesondere bei steilen Rinnen und exponierten Abfahrten muss sich der Skibersteiger 100% auf den Schuh verlassen können.
Der Innenschuh ist bei hochwertigen Modellen thermoverformbar und kann damit ganz individuell angepasst werden. Einsteigermodelle hingegen haben meist einen etwas dickeren und damit auch schwereren Innenschuh, der nicht thermoverformbar ist.
Aufstiegsorientierte Schuhe wiegen meist unter 1.300g – wobei die Racemodelle auch gut unter 1000g wiegen können. Allerdings sei hier auch angemerkt, dass diese Schuhe deutliche Nachteile bei der Abfahrt haben.

Hinweis:
Jeder bei uns gekaufte Skitourenschuh oder Freerideschuh wird stationär in jeder unserer Filialen kostenlos angepasst (ein Nachweis durch Kaufbeleg ist ausreichend).

 

– abfahrtsorientierte Tourenschuhe

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Abfahrtsorientierte Schuhe haben einen höheren Flex-Index und oftmals eine 4-Schnallen und/oder Zungenkonstruktion. Diese Kombination erlaubt trotz guter Schaftrotation im Aufstieg einen härteren Flex für die Abfahrt.
Dies ist notwendig um die Kraftübertragung auf den Ski besser zu steuern. Diese Schuhe finden ihre Zielgruppe bei Tourengehern und Skibergsteigern, die Halt bei der Abfahrt suchen bzw. einen harten Schuh in extremen Gelände brauchen. Ein abfahrtsorientierter Tourenschuh kommt andrerseits auch dem Toureneinsteiger entgegen, der mehr Halt im Schuh sucht bzw. auch eine Kombination von Alpin- und Tourenschuh sucht um damit beide Varianten in einem Schuh zu vereinen.
Als Beispiel sei hier der Scott Cosmons III angeführt:

Der SCOTT Cosmos III verbindet leichtgewichtige Agilität mit Ski-Performance, um den hohen Anforderungen des Ski-Touring im …mehr

 

 

 

Der Lupo 120 von Dalbello ist für fortgeschrittene und fordernde Freeride- und Skitourenfahrer die breitere Ski verwenden…mehr

 

 

Einige Modelle dieser Kategorie haben ein Wechselsohlensytem, wodurch beide Bindungsnormen erfüllt werden können. Dies Schuhe stellen praktisch das Bindeglied zwischen Touren- und Freeridebereich her.

2) Freerideschuhe
Freerideschuhe kommen mit 3 oder 4 Schnallen und deutlich härterem Flex als Skitourenschuhe. Die Abfahrtsperformance steht hier im Vordergrund. Seien es steile Rinnen und Coloirs beim Skialpinisten oder weitere Freeridehänge wie sie in Fieberbrunn, am Arlberg oder in den Dolomiten zu finden sind. Stets spielt die exakte Kraftübertragung und die genauer Kontrolle über den Ski eine herausragende Rolle. Der Flex dieser Schuhe liegt meist bei über 100 und bei den Topschuhen liegt man gut gerne bei 130.

Die Grenzen zwischen All-Mountain-Skifahren und Freeride Touring verschwimmen….mehr

Grundsätzlich sind diese Schuhe mit deutlich geringerer Schaftrotation ausgestattet und lange Anstiege aufgrund der Schalenhärte auch erheblich mühsamer…….
Trotzdem erlaubt der Ski/Walkmechanismus eine mühelosen Umschalten von Aufstieg auf Abfahrt. Die Schuhe sind konstruktionsbedingt deutlich schwerer. Bei höherpreisigen Grillamid® oder Carbonmodellen fallen die Gewichtsunterschiede zum klassischen Tourenschuh kaum mehr auf (obiger Hawx kommt nur noch auf 1.420g @ 26,5 bei einer Schalenhärte von 130).
Wie bei den Tourenstiefeln sind auch im Freerideschuhbereich thermoverformbare Innenschuhe die Regel. Im Beginn wurden die Vorteile dieser Innenschuhe angesprochen. Darüberhinaus sind Thermo-Innnenschuhe auch noch richtig warm bzw. isolieren besser als die klassischen Innenschuhe. Viele der Freerideschuhe sind inzwischen mit einem PIN-System ausgestattet. Dies ermöglicht es, die Schuhe auch mit den herkömmlichen Skitouren-Pinbindungen zu fahren. Je nach Sohlensystem ist eine Normauslösung unter Umständen nicht gewährleistet. Auch hier deshalb unserer Rat, sich genau zu informieren, welcher Schuh mit welchem Bindungssystem kompatibel ist. Einige der Schuhe besitzen ein Sohlenwechselsystem das die Einhaltung beider Normen gewährleistet und gleichzeitig bei alpinem Einsatz auch guten Grip in schwierigem Gelände gewährleistet.

 

 

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