Das Thema Rucksäcke ist ein 4-Jahreszeiten Thema und dementsprechend groß gestaltet sich die Palette an Rucksäcken.
Wir unterscheiden zwischen Kletterrucksack, Trekkingrucksack, Wanderrucksack, Tages- und Mehrtagesrucksack, ABS-Rucksack, Skitourenrucksack, Kinderkraxe, Daybag, Trailrunningrucksack und Kletterrucksäcken.
Im Eingangsteil werden wir uns zunächst mit grundsätzlichen Entscheidungen bei der Rucksackwahl beschäftigen.
Das erste und wichtigste Entscheidungskriterium ist auch beim Rucksack die Passform. Der Rucksack „passt“, wenn er vor allem mit Gewicht gut am Rücken und auf der Hüfte sitzt und ein angenehmes Tragegefühl vermittelt.
Hierzu lohnt es sich den Rucksack „probezupacken“ bzw. einfach mit Gewicht (3kg, 5kg oder 10kg je nach Größe sind ausreichend) zu beladen.
Neben dem Tragegefühl gehört zur Passform auch die richtige Einstellung/Anpassung des Rucksacks. Bei Funktionsrucksäcken (z.B. Klettern, Klettersteig, Skialpinismus) sitzt der Rucksack ganz nah am Körper und bildet mit diesem eine Einheit. Dazu bedarf es der richtigen Einstellung bzw. muss die richtige Rückenlänge gekauft werden. Viele Hersteller bieten daher Damen- und Herrenmodelle die auf die unterschiedliche Anatomie Rücksicht nehmen an.
- Tragesystem notwendig oder nicht?
Ein Trage-System macht vor allem bei größeren Rucksäcken (ca. ab 40 Liter) Sinn, die auch zum Tragen schwerer Lasten konzipiert sind. Bei allen anderen kleineren Rucksäcken reicht ein Hüftband, das entweder schmal und auf leicht getrimmt ist, oder aber auch komfortabler gepolstert sein kann. Dies hängt vom Rucksacktyp ab, auf den wir an späterer Stelle noch genauer eingehen.
Mittels eines Trage-Systems kann der Rucksack optimal an die individuelle Rückenlänge bzw. Hüfte angepasst werden. Dadurch verbessern sich die Trageeigenschaften deutlich und auch bei größeren Lasten und langen Belastungen läßt sich der Rucksack noch komfortabel tragen. Darüberhinaus kann das Gewicht im Wechsel auf die Schultern oder die Hüfte während der Belastungsphase verteilt werden, wodurch die Bereiche Hüfte und Schultern stets einen Wechsel von Belastung und Entlastung erfahren. Das entspannt die Muskulatur und kann daher die „Ausdauerkapazität“ deutlich erhöhen. Auch hier empfiehlt sich, den Rucksack mit Gewicht zu packen, um ihn dann optimal anpassen zu können.
- Anpassung des Rucksacks (Quelle: Deuter)
1.Alle Riemen lockern – Zur Anprobe den Rucksack mit einem realistischen Gewicht beladen. Alle Riemen lockern. Dann den Rucksack schultern.
2.Hüftflosse platzieren – Die Mitte der Hüftflossen auf Höhe des Hüftkamms platzieren und schließen. Zu hoch positioniert würde der Gurt den Bauch einschnüren. Zu tief positioniert würden die Flossen beim Laufen in den Leisten scheuern.
3. Schulterträger festziehen – Anschließend die Schulterträger festziehen. Nicht zu stramm, denn die Hauptlast wird mit dem Hüftgurt getragen.
4. Richtig positionieren – Der Schulterträgeransatz am Rucksack sollte idealerweise zwischen den Schulterblättern liegen. In diesem Fall umschließen die Schulterpolster sauber die Schultern.
5. Brustgurt anpassen und schließen – Ist die passende Rückenlänge gefunden, zum Schluss den höhenverstellbaren Brustgurt anpassen und schließen, ohne, dass er dabei die Atmung beeinträchtigt. Er stabilisiert die Schulterträger und ist bei fast allen Deuter Rucksäcken Standard.
6. Hüftgurt-Stabilisierungsriemen anziehen – Hüftgurt-Stabilisierungsriemen je nach Gelände für mehr Lastübertragung anziehen, oder für mehr Bewegungsfreiheit lockern. Bei großvolumigeren Rucksäcken die Lageverstellriemen an den Schulterträgern einstellen: Gelockert erlauben Sie in leichtem Gelände eine bessere Belüftung. Angezogen geben sie einen besseren Kontakt zum Rücken und damit mehr Stabilität in schwierigem Terrain. Auf längeren Touren durch Lockern oder Straffen der Schultergurte und Lageverstellriemen von Zeit zu Zeit die Lastverteilung zwischen Hüfte und Schultern etwas variieren. Ihre Funktion erfüllen die Lageverstellriemen am besten mit einem Winkel zwischen 30° und 45° zur Horizontalen. Bei den Deuter Trekking-Rucksäcken lässt sich der richtige Winkel durch eine höhere oder tiefere Schnalle am Packsack einstellen. Bei kleinvolumigen Rucksäcken übernehmen sie wegen des geringeren Packgewichts eine andere Rolle. Sie ermöglichen die Feinjustierung der Rückenlänge. Das Lockern oder Anziehen der Lageverstellriemen und Schultergurte reguliert die Rückenposition des Rucksacks. Der Winkel darf hier deutlich kleiner oder sogar negativ sein
(Quelle: Deuter )
- Welcher Rucksack ist von der Größe/Machart/Volumen/Einsatzbereich der Richtige für mich?
- Rucksäcke unter 10 Liter
In dieser Kategorie finden sich Kinderrucksäcke. Besonders unter dem Gesichtspunkt Tragelasten für Kinder sollte man die Rucksäcke nicht zu schwer beladen.
– Kleinkinder (2-3 Jahre) : max. 1kg /Rucksackvolumen max. 5 Liter
– Kindergartenkinder (3-6 Jahre): max. 3 kg/Rucksackvolumen max. 15 Liter
-Grundschulkinder (6-10Jahre): max 10kg/Rucksackvolumen max. 20 Liter
-Teenager: max. 7kg/Rucksackvolumen max. 40 Liter
Weiters finden sich in diesem Bereich Laufwesten, Trailrunningrucksäcke, Kleinstrucksäcke für lange Eintages-Klettertouren, die das Nötigste aufnehmen, Fahrradrucksäcke und Skitouren-/Skitourenrace-Rucksäcke - Rucksäcke zwischen 19 und 30 Liter
In dieser Kategorie finden sich die klassischen Wanderrucksäcke insbesondere für Hüttenwanderungen und Eintagestouren. Bei „spartanischer“ Beladung auch Mehrtagesrucksäcke, Kletterrucksäcke,
All-Mountain-Skirucksäcke, Fahrradrucksäcke für Touren wie die „Transalp-Strecke“, Freeriderucksäcke und Ski-/Skitourenrucksäcke.
Insbesondere bei Eintagestouren im Winter durchaus auch Lawinen-Rucksäcke für Frauen und Männer. Je nach Platzbedarf und Tourenplanung kann man jedoch bei Klettertouren oder auch Hüttenwanderungen schnell an die Grenzen kommen und daher in die nächste Kategorie rutschen. Vereinzelt finden sich hier auch schon verstellbare Tragesysteme. Was die Rückenlänge betrifft unterscheiden in dieser Kategorie einige Hersteller zwischen Frauen/Männerrucksäcken - Rucksäcke zwischen 30 und 40 Liter
Hier finden sich die klassischen Mehrtagesrucksäcke, Wander-rucksäcke für Mehrtageswanderungen, Skitourenrucksäcke für Durchquerungen, die klassischen ABS-Rucksäcke und nicht zuletzt beginnen auch die kleineren Trekkingrucksäcke in diesem Volumenbereich.
Grundsätzlich lässt sich in dieser Größenordnung alles „schmerzfrei“ unterbringen und es besteht kein Zwang nur das „Nötigste“ zu packen.
Insbesondere bei längeren Alpinrouten, Hochtouren, Eistouren und Kombirouten die neben Regenbekleidung auch einiges an Material (mob. Sicherungen etc.) benötigen ist diese Größe die erste Wahl. Auch im Winter dürfte diese Rucksackgröße am meisten verbreitet sein, da Wärmebekleidung, Sicherheitsausrüstung (Sonde, Schaufel, Seil, Gletscherausrüstung) und ein mehr an Getränken (Thermoskanne) ein höheres Rucksackvolumen verlangen.
Auch in diesem Bereich finden sich bei vielen Herstellern spezielle Damenrucksäcke mit kürzerer Rückenlänge. Dies ist insbesondere unter dem Aspekt schwerer Lasten interessant, da dann der Rücksack entsprechend der Rückenlänge gekauft werden kann und daher auch wesentlich mehr Tragekomfort bietet. - Rucksäcke zwischen 40 und 70 Liter
Mehrtägige Wanderungen, Expeditionen, große alpine Unternehmungen, lange Trekkingtouren und Reisen – und dazu mit viel und schwerem Gepäck – all das fällt in diese Kategorie. Meist sind diese Rucksäcke mit einem großem Hauptfach und einem Zusatzfach ausgestattet (2-Kammer Rucksäcke). Die beiden Fächer lassen sich mittels Reißverschluss auch trennen. Mehrere kleinere Fächer schaffen die Grundlage für ein vernünftiges Verpacken der Ausrüstung bzw. Accessoires. Grosses Augenmerk liegt in diesem Bereich auf dem Trage-System. Dies ist ausgefeilt, gut gepolstert und lässt sich optimalerweise in zwei Schritten passgenau auf die erforderliche Rückenlänge anpassen. Nach der richtigen Einstellung des Rückensystems erfolgt die passgenaue Anpassung mittels Schulterträger oder dem Hüftgurt. Bei größeren Trekking-Modellen lässt sich das Deckelfach auch abtrennen und kann als Daybag genutzt werden. Vielfach weisst das Deckelfach noch eine Anzahl von Fächern auf, die für Kartenmaterial, Schlüssel, Proviant und Wertsachen konzipiert sind. Bei manchen Modellen lassen sich optional Außentaschen anbringen bzw. sind bereits angebracht, um Stöcke, Trinkflasche oder andere Ausrüstungsgegenstände schnell erreichen zu können. - Rucksäcke 70 Liter und mehr
Mehr Volumen geht nicht mehr! In den Colli-/Trekking- und Kofferrucksäcken lässt sich alles verstauen, was man für lange Reisen, große Expeditionen, Märsche ins Basislager oder Weltreisen benötigt. Bei Flugreisen haben diese Rucksäcke oftmals Rollen mit angebracht wodurch sich lange Märsche durch Flughäfen leichter bewältigen lassen. Ein Tragesystem ist obligat insbesondere bei langen Zustiegen ins Basislager, oder ausgedehnten Tripps durch die Wüste etc.
Grundsätzlich sollte man sich aber überlegen, ob ein Volumen dieser Größe überhaupt notwendig ist, da aufgrund der Abmessungen und des Gewichts ein sinnvolles Weiterkommen eher schwierig wird. Bei effektiver und guter Packweise kommt man schnell zu weit weniger Volumen und wird dadurch insbesondere am Berg schneller und damit sicherer unterwegs sein. - Kinderkraxenrucksäcke
Diese Rucksäcke sind eine Sonderform und beinhalten in der Regel noch Stauraum für das Notwendigste. Wir gehen darauf im folgenden Kapitel ein.
Rucksacktypen:
- Daybag/Laptop-/Fototaschen
In dieser Kategorie finden sich die kleinen Begleiter für Freitzeit, Arbeit und Beruf. Ob Daybag für eine Städtereise oder einen Messebesuch….. Meist sind diese Rucksäcke um die 10 Liter groß, haben ein einfaches Tragesystem und sind je nach Einsatzbereich mit Sitzkissen, gepolsterter Laptoptasche oder ähnlichen Features ausgestattet. Es gibt hier eine riesige Palette an modischen und verschiedentlich ausgestatteten Rucksäcken, die man je nach Einsatzbereich von allen wichtigen Herstellern bekommt. Von einigen Herstellern sind diese Rucksäcke auch extrem komprimierbar, sodaß sie einfach zu verpacken sind und daher ideal als Zusatzrucksack fungieren.
- Kinderrucksäcke
Kinderrucksäcke wollen „gefallen“ – zumindest ist das ein Argument der Kids und dann „passt“ der Rucksack auch gleich besser und wird getragen. Deshalb sind die Begleiter ziemlich bunt und von den Features nicht so konsequent funktionell wie man das bei den Erwachsenenrucksäcken erwartet.
Wichtig ist die kurze Rückenlänge, ein großes Hauptfach, 1-2 Nebenfächer vor allem für die Trinkflasche und beispielsweise einen „Stofftierbegleiter“. Man sollte darauf achten, den Rucksack keinesfalls zu schwer zu beladen bzw. die Kinder nicht mit denTragelasten überfordern. Andererseits signalisiert der eigene Rucksack auch die Eigenverantwortung und Intiative bei der Wanderung ob zum Kindergarten, zum Sport, in den Wald oder zur nächsten Berghütte.
- Bikerucksäcke für Tages-/Mehrtagestouren
Bikerucksäcke sind multifunktional ausgelegt. Sie haben einen kompakten Sitz und sind anatomisch speziell auf die gebeugte Radhaltung zugeschnitten. Bei kurzen Trips und reicht oftmals ein kleiner Rucksack mit ca. 8-12 Litern. Bei einem geplanten Transalp kann die Größe durchaus ca. 25-30 Liter betragen. Bei den Radrucksäcken unterscheidet man 2 Rückensysteme. Für technisch anspruchsvolle Trails und Trips empfiehlt sich wie beim Bergsteigen ein Vollkontakt mit dem Rucksack. Durch den guten und bei Bedarf engen Sitz vermeidet man in schwierigen Situationen, dass sich der Rucksack unangenehm verschiebt oder zur Belastung wird.
Air-Channels und feuchtigkeitstransportierende Polster und Materialien sorgen für den Abtransport von Feuchtigkeit. Die Materialen sind hochwertig, leicht und feuchtigskeitstransportierend. Daher sind diese Rucksäcke auch etwas teurer als die Standardmodelle. Die Organisationsmöglichkeiten sprich Stauräume sind hochfunktionell und auf das Notwendigste getrimmt.
Radrucksäcke mit Netzrücken, wie man sie auch bei den klassischen Wanderrucksäcken vorfindet, sind auf Komfort ausgerichtet und für den Abstransport von Feuchtigkeit konzipiert. Allerdings sitzt der Rucksack nicht so perfekt und wird daher mehr vom Komfortradfahrer bevorzugt.
Bei beiden Varianten spielt das Hydrationssystem eine wichtige Rolle. Biken verursacht einen enormen Wasserbedarf. Aufgrund der Sitzhaltung am Rad macht es Sinn diesen Flüssigkeitsbedarf immer wieder zuzuführen und zwar über einen Trinkschlauch. Dadurch werden die Trinkpausen kürzer und damit der Wasserbedarf effektiver gedeckt. Außerdem verhindert man so das Sturzrisiko während der Phase des Trinkes auf dem Rad. Viele gute Radrucksäcke haben daher das Trinksystem bereits inkludiert.
Die Fachaufteilung ist insbesondere bei den größeren Rucksäcken so konzipiert, dass neben einem 1-2 Kammern-System mit Frontlader-System eine Vielzahl von kleineren Staumöglichkeiten und Taschen die perfekte Organisation für Mehrtagestouren gewährleistet. Helmhalterung und integrierte Regenhülle sollten bei den guten Modellen ebenfalls standardmäßig inkludiert sein.
- Tagesrucksäcke/Wanderrucksäcke für Tagestouren
Dies ist die klassische Rucksackkategorie, mit den meisten Modellen und Varianten. Viele haben wohl noch alte Modelle aus Leder zuhause oder erinnern sich an alte Bergfilme bei denen Rucksäcke zu sehen waren, die mit den heutigen nurmehr den Namen gemeinsam haben.
Wichtiges Feature bei den heutigen Modellen ist die gebogene Form des Rückens. Dadurch können Belüftungssysteme verbaut werden, die für eine gute Zirkulation am Rücken sorgen und damit die Feuchtigkeit schnell und effektiv weg befördern. Damit werden Hitzestaus vermieden.
Der Nachteil, dass sich der Rucksack damit nicht kompakt am Körper anschmiegt, stellt in dieser Kategorie einen zu verschmerzenden Faktor dar Meist müssen mit dem Rucksack keine schwierigen Passagen gemeistert werden.
Der Tragekomfort ist deshalb genauso gegeben. Der Aufbau des Rucksacks ist klassisch. Neben einem großem Hauptfach das mit Deckeltasche verschlossen ist, finden sich je nach Modell eine Reihe von kleineren Taschen im Deckel, an den Seiten oder im Innenbereich. Dadurch lassen sich Wanderkarte, Trinkflasche, Wanderstöcke, Kompass, First-Aid Kit und sonstige Utensilien gut und effektiv verstauen bzw. werden auch wieder schnell gefunden. Es gibt hier bereits unterschiedliche Rückenlängen für Frauen und Männer. Die Größe bewegt sich je nach Bedarf und Größe der Unternehmungen zwischen 20-35 Litern. Ein Hüftgurt (gepolstert mit kleinen Taschen oder auch nur zur Fixierung) und ein Brustgurt sind insbesondere bei den größeren Modellen Standard. Dies ist wichtig, um den Rucksack bei voller Beladung besser am Körper fixieren zu können und damit den Tragekomfort zu erhöhen. Fast alle Modelle verfügen über eine
Hydrationsöffnung im Deckelbereich, um ein Trinksystem zu verbauen.
Auch hier gilt die Devise „mehr und öfter“ ist gesünder (siehe Erläuterung bei Bikerucksäcken), insbesondere im Sommer und bei anstrengenden Wanderungen.
Integrierte Regenhülle und zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten je nach Einsatzbereich sind zusätzliche Features die man bei vielen Modellen findet.
- Kletter-/Klettersteigrucksack
- ABS-Rucksäcke (Rucksäcke mit Airbag-Auslösesystem)
Kletter- und Klettersteigrucksäcke sind die „nützlichen Begleiter“ der ambitionierten Bergsteiger. Hierunter fallen die Bereiche Eistouren, kombinierte Touren in Fels und Eis, Eisklettereien und große Alpin-Unternehmungen im Winter. Je nach Einsatzbereich sind unterschiedliche Features gefragt. So braucht es für den Rucksack zum Eisklettern entsprechende Befestigungsmöglichkeiten für die Geräte und Steigeisen. Aufgrund der scharfkantigen Geräte ist ein etwas festeres Rucksackmaterial von Vorteil. Einige grundsätzliche Charaktereigenschaften kann man für dieses Bereich aber durchaus definieren. Die Rucksäcke haben einen Funktionsrücken und bilden damit eine Einheit mit dem Träger. Hüftgurte sind in der Regel nicht gepolstert (um Gewicht zu sparen und beim Klettern möglichst wenig zu behindern).
Die Rucksäcke sind körpernah geschnitten und verzichten auf Außentaschen oder äußerlich angebrachte Taschen für Stöcke, Trinkflaschen etc. Dies ist notwendig, um beispielsweise beim Klettern nicht im Kamin hängen zu bleiben oder sich anderweitig zu behindern. Das Material ist reißfester und deutlich widerstandsfähiger als bei den klassischen Wanderrucksäcken. Trotzdem ist die ein oder andere Befestigungsmöglichkeit im Außenbereich oft sinnvoll (Befestigungen für Eisgeräte, Seil, Steigeisen etc.).
Sie sind meist Frontlader und haben eine große Kammer, in der Schlosserei, Bekleidung, Kletterschuhe, Schuhe, Getränke und sämtliches Zubehör verstaut werden kann. Dadurch kann effektiv und komprimiert verpackt werden. Ein oder zwei separate Staumöglichkeiten im Deckelbereich für Schlüssel, Handy und Wertgegenstände vervollständigen den Rucksack. Das Seil wird im Deckelbereich mittels Fixierungen untergebracht. Mehr ist nicht notwendig. Das Volumen hängt von der Länge der Touren und dem Einsatzbereich ab und bewegt sich zwischen 25-45 Liter Volumen.
Skitourenrucksäcke mit integrierter Auslöseeinheit haben wir separat in mehreren Artikeln vorgestellt.
Hier geht´s zu unseren Detail-Kaufberatungen:
– Kaufberatung Scott ABS-Rucksäcke
– Kaufberatung zu Ortovox-LVS Rucksäcken
– Kaufberatung zu Mammut ABS-Rucksäcken
–Lawinenrucksäcke bei Teamalpin kaufen
- Trekking-/Expeditionsrucksack
Sobald es um längere Trips/Unternehmungen geht, kommen obige „Gesellen“ in Spiel. Ob mehrtägige Hüttenwanderungen, lange alpinistische Unternehmen, Expeditionen oder auch Traveltouren über mehrere Monate durch Wüsten, über Berge, etc. – all dies deckt diese Kategorie an Rucksäcken ab. Genauso groß wie der Einsatzbereich sind auch die benötigten Volumengrößen. Diese gehen von 35Liter bis über 80 Liter hinaus. Diese Rucksäcke haben normalerweise immer ein 2-Kammern-System und werden von oben beladen (Toploader). Die Deckelkonstruktion ist höhenverstellbar und damit kann problemlos ein Seil, eine Isomatte oder ein Schlafsack zusätzlich untergebracht werden. Oftmals fungiert der Deckel auch als abnehmbarer Daybag mit einigen Verschlußmöglichkeiten und Taschen. Damit ist er als Rucksack für Tagesausflüge, kurze Städtetrips oder einfach als Handgepäck-Begleiter gut geeignet. Weiterhin zeichnet diese Rucksäcke eine Vielzahl an Verstaumöglichkeiten aus. Dies sind Befestigungsmöglichkeiten an der Außenseite für Trekkingstöcke, Pickel, Steigeisen, Isomatten etc. . Kompressionsriemen ermöglichen eine sinnvolle Verkleinerung des Rucksacks, wenn der Inhalt nicht vollumfänglich gebraucht wird. Weitere nützliche Features sind der direkte Zugriff auf den Inhalt mittels weiterer RV´s oder Frontöffnungsmöglichkeiten, eine integrierte Regenhülle, die Trinksystemvorbereitung sowie Außentaschen die je nach Bedarf faltbar bzw. optional abnehmbar sind.
Das entscheidende Feature ist bei diesen Rucksäcken jedoch die Passform die aufgrund der hohen Lasten extrem entscheidend ist. Diese Rucksäcke haben alle ein verstellbares Tragesystem mit gut gepolstertem Rücken und Hüftflossen. Dadurch lassen sich auch hohe Lasten lange und einigermaßen erträglich „aushalten“ (siehe hierzu auch den Unterpunkt „Tragesystem notwendig oder nicht“). Bei diesen Rucksäcken macht es Sinn, sie vor dem Kauf mit 5-10kg zu beladen um nach exakter Einstellung des Tragesystems die Passform zu testen. Frauen haben in der Regel kürzere Rückenlängen und andere Schulter-/Hüftproportionen. Deshalb sind Trekkingrucksäcke für Frauen mit kürzeren Tragesystemen und enger anliegenden Schulterträgern versehen. Zudem werden die Schulterträger im Nacken auch enger zusammenliegen als dies bei Männern der Fall ist. Dadurch kann der Rucksack nicht so leicht verrutschen und passt sich der anatomischen Form der Frau besser an. Auch im Hüftbereich sind die Hüftflossen entsprechend der weiblichen Anatomie anders angeformt und passen sich deshalb besser an. Die Schulterträger haben kleinere Schnallen, weiche Kantenabschlüsse und schmäler verlaufende Kantenenden um lästiges Scheuern zu vermeiden.
- Kofferrucksack
Koffer- oder Reisrucksäcke haben ein großes Volumen und sind kompakt und robust gebaut. Sie werden für Flugreisen oder lange Überlandbusreisen genutzt und müssen dadurch einiges aushalten. Aufgrund des Volumens und entsprechenden Gewichts sind diese Rucksäcke in der Regel ebenfalls mit einem verstellbaren Trage-System ausgestattet. Ausnahme sind die kleinen Varianten (z.B. Hardcases) die dann meist für das Handgepäck verwendet werden und die entsprechende Abmessung zur Zulassung als Handgepäck im Flugzeug nicht überschreiten. Die Rucksäcke sind meist quadratisch geschnitten und daher eher tief als breit. Statt des klassischen Deckelfaches haben sie meist eine Frontöffnung. Die Rucksäcke sind mit Rollen und ausziehbarem Tragegriff versehen (Trolley-Rucksäcke). Dadurch lassen sich schwere Rucksäcke angenehm auf längeren Strecken zum Hotel oder von Terminal zu Terminal transportieren. Wichtig sind Verschlussmöglichkeiten, die es dem Besitzer erlauben den Rucksack zumindest mit einem Schloss etwas abzusperren. Wir verwenden bei Expeditionen oftmals auch einen Packsack, der bei den Überlandflügen, dann den eigentlichen Rucksack schützt bzw. gut verschließbar ist.
Manche Kofferrucksäcke haben als zusätzliche Applikation noch einen Daybag integriert, der entweder fest mit dem Rucksack verbunden ist, oder bei Gebrauch abgenommen werden kann. Dadurch spart man Gepäckstücke und hat seine Utensilien besser im „Blick“.
- Kinderkraxen
Kraxen oder Kindertragen sind Transportsysteme, die es ermöglichen die Kinder mit auf eine Wanderung, in die Stadt etc. zu nehmen. Sie sollten allerdings erst zum Einsatz kommen, wenn das Kind bereits selbstständig sitzen kann. Je nach Entwicklungsstand wird dies in etwa nach 9 Monaten und ca. 7kg Gewicht der Fall sein. Je nach Herstellerangaben sind die Tragen dann auf ein Maximalgewicht von bis zu 20kg ausgelegt.
Bei der Ausstattung gibt es je nach Preislage große Unterschiede. Vor allem bei Wanderungen in den Bergen macht es Sinn eine Kraxe mit guten Trageeigenschaften und sinnvollen Zusatzfeatures zu kaufen. Wichtige Ausstattungsmerkmale sind hierbei:
Gute und angenehme Polsterung, verstellbares Rücken-/Trage-System, verstellbarer Kindersitz der ja nach Wachstum des Kindes angepasst werden kann, Sonnen- und Regendach, Fixierungsmöglichkeiten, gute Polsterung für den Kopf des Kindes, abnehmbarer Daybag, Stauraum für Getränk, Wechselwäsche etc, Bügel um ein Abstellen der Kraxe zu ermöglichen, TÜV-Zertifizierung.
Je mehr Ausstattungsmerkmale die Kraxe haben soll, desto schwerer und auch hochpreisiger wird das Modell sein. Allerdings macht die Unternehmung auch mehr Spaß, wenn Tragender und „Getragener“ auch nach einigen Stunden Wanderung noch komfortabel aufgehoben sind bzw. das Kind in der Trage auch ruhig schläft. Dies ist bei guter Polsterung und hohem Tragekomfort samt integriertem Schutz vor Sonne oder Regen durchaus gegeben. Wer allerdings schnell und leicht unterwegs sein will, muss hier eventuell Abstriche machen. Schlussendlich lohnt es sich die Kraxe auf alle Fälle probeweise zu tragen und die Anforderungen für sich genau zu prüfen.
- Trinkrucksäcke/Trailrunning-Rucksäcke
Diese Kategorie von Rucksäcken beinhaltet in erster Linie ein Trinksystem, Verstaumöglichkeiten für Energieriegel und das Allernotwendigste an Wechselwäsche.
Ob zum Skitourenrennen, einem Trairunningevent , Ultramarathonläufen, langen alpinen Mehrseillängenrouten (hier muss unter Umständen noch der Zustiegsschuh Platz haben) oder anstrengenden Bergläufen – in allen Bereichen sind sie beliebte Begleiter der ambitionierten Sportler.
Sie haben kein Tragesystem, schmiegen sich wie eine „zweite Haut“ an den Träger, sind extrem leicht und fallen dadurch nicht zur Last.
Die minimalistische Ausführung bei den Befestigungsgurten, Hüftgurt und die fehlende Polsterungen bei den Tragegurten etc. hilft das Gewicht niedrig zu halten. Eine Regenhülle wird durch wasserabweisendes Rucksackmaterial gespart. Auch hier macht es Sinn den Einsatzzweck genau zu hinterfragen, um das passende Modell in möglichst leichter Ausführung zu finden.
- Freeriderucksäcke
…Text folgt in Kürze….
Skitourenrucksäcke
…Text folgt in Kürze…..
- Hilfreiche Links
– hier geht´s zu unseren Rucksäcken im Teamalpin – Shop
– Rucksackpackliste – ein Vorschlag von uns