Sicherungsgeräte zum Klettern für Kletterer und Bergsteiger

 

IMG_0460Derzeit gibt es am Markt ca. 40 verschiedene Sicherungsgeräte für Kletterer. Darunter  finden sich auch Geräte, die wahrscheinlich keiner mehr kennt (Tre etc. ). Im nachfolgenden Vergleichsbericht stützen wir uns hauptsächlich auf die Untersuchungen von Chris Semmel aus dem Deutschen Bergführerverband , die Veröffentlichungen im Magazin Bergundsteigen (Ausgabe 1/2013) sowie die neuesten Pressemeldung von Salewa über den Ergo Belay.
Unter den genannnten 40 Geräten sind ca. 15 marktrelevant aber nur 6 empfehlenswert  (ohne den von Salewa neu entwickelten Ergo Belay, den wir aber im Gerätevergleich mit aufgenommen haben).

Blog_Sicherungsgeraete(Quelle: Alpinlehrplan Bd.5 Klettern)

Kurz zur Historie:

Vor 2 Jahre fand im Rahmen der Ispo ein Round Table-Gespräch zu dem Thema „Wie sieht das optimale Sicherungsgerät aus“ statt. Die Produktmanager von Black Diamond, Edelrid, Petzl und Mammut sowie jeweils ein Vertreter der Bergwacht Bayern und des Bergführerverbandes waren eingeladen. Offensichtlich, dass hier konträre Meinungen zu Tage kamen, ansonsten hätten ja alle Hersteller identische Geräte im Sortiment.
Übereinstimmung herrschte jedoch hinsichtlich nachfolgender Punkte:
-Jedes Gerät kann fehlbedient werden. Das heißt, eine Schulung ist extrem wichtig.
-Allein durch die Bedienungsanleitung des Gerätes und anhand von Texten und Bildern wird man das Gerät nicht fachgerecht und sicher einsetzen könnnen.
-Dazu gibt es auch eine Studie des DAV aus 2012 (vgl. Panorama 2/2013 und Bergundsteigen 1/2013) in der klar erkennbar wird, dass Kletterer mit Ausbildung signifikant weniger Sicherungsfehler machen, als diejenigen, die von Freunden oder Bekannten eingewiesen werden. Allerdings machen routinierte Kletterer ebenso viele Fehler, wie Personen, die erste kurze Zeit klettern.
-hier gibt es eine sehr gute DVD, die beim Deutschen Alpenverein bestellt werden kann oder auch online auf der
Homepage des DAV  downgeloaded werden kann.
IMG_0462Stellt sich nun die Frage: „Welches Geräte soll ich kaufen“, wo liegen die Vor- und Nachteile und welche Fehlbedienungen sind besonders heikel für die Geräte:
Oft hört man bei Diskussionen in Kletterhallen Sätze wie: „Das Grigri ist total gefährlich“, oder: „Tuber gehören verboten. Neulich ist schon wieder im Plastiktempel einer runtergefallen …“. Das alles sind sehr persönlich gefärbte Sichtweisen. Denn betrachtet man die Unfallzahlen, so sind das erstens sehr wenige und zweitens muss man die Unfallzahlen auf die Gerätehäufigkeit beziehen. Wenn aktuell knapp 60 % mit einem Tube sichern und nur noch 8 % mit der HMS, ist es logisch, dass auch mehr Tuber- als HMS-Unfälle zu beobachten sein werden. Auffällig ist, dass die sogenannten „Halbautomaten“, also Sicherungsgeräte, die eine Blockierunterstützung bieten (wie Grigri, Smart, MegaJul oder ClickUp), gegenüber der DAV-Studie von 2004 einen Zuwachs von 9 % auf einen „Marktanteil“ von über 30 % verzeichnen (Abb. 1).
Würde man nun die Unfälle unter Berücksichtigung der Gerätehäufigkeiten auswerten, wäre das unfair. Denn die Unfallzahlen sind so gering, dass dies statistisch unseriös ist. Tut man es dennoch, könnte man eine „unseriöse“ Rangliste erstellen, die meilenweit vom Cinch als „unfallträchtigstes“ Gerät angeführt wird. Danach kommt lange nichts.
Dann, mit großem Abstand, folgt der Achter, gefolgt von HMS und GriGri.
Aber wie gesagt: Das ist unseriös und allenfalls ein Zahlenspiel, weshalb wir das ganz schnell wieder vergessen.
Wesentlich aussagekräftiger, da statistisch belegbar, ist der Ansatz, die beobachteten Fehlbedienungen der Geräte zu vergleichen
(Quelle: Kletterhallenstudie des DAV, vgl. Tabelle am Ende).

Die sogenannte Fehlerrate zeigt, wie häufig im Durchschnitt das entsprechende Sicherungsgerät „fehlbedient“ wurde. Die HMS liegt mit durchschnittlich 1,14 beobachteten Fehlern pro Sicherungsvorgang an der Spitze. Hier wird schnell klar, dass HMS und Tube gegenüber den Halbautomaten eher schlechte Karten haben. Also die Aussage, das GriGri sei ein „gefährliches Gerät“, ist unsinnig! Halbautomaten bieten ein Sicherheitsplus.
Doch Vorsicht: Das heißt nicht, dass man einen Halbautomaten ohne intensive Schulung einem Anfänger in die Hand drücken kann! Denn ob das Auto gegen einen Baum fährt, hängt in erster Linie vom Fahrer ab!
Aber welches Geräte ist nun das Beste?
Alle sechs Geräte, die wir hier vorstellen, sind gut. Welches Gerät was kann und sich für wen und welchen Einsatzbereich eignet und wo die Achillesferse sitzt, zeigt im Überblick die Tabelle (Abb. 9).
Bei nachfolgender  Tabelle wird zunächst der Bedienungskomfort bewertet:
Also wie gut lässt sich das Seil ausgeben, wie kompliziert ist das Seileinnehmen und wie bewährt sich das Gerät beim Ablassen. Wer hier durchfällt, kann gleich zu Hause bleiben. Denn selbst das „fehler-verzeihendste Gerät“ ist Unsinn, wenn man nicht zügig Seil ein- und ausgeben kann. Als zweiten Schwerpunkt bewerteten wir, für welchen Einsatzbereich sich das Gerät eignet. Etwa zum Sportklettern in der Halle und im Klettergarten oder für Mehrseillängen-Touren und den alpinen Einsatz; auch stellt sich die Frage, ob man mit dem Gerät vernünftig abseilen kann. Hier kann der Anwender entscheiden, welches Gerät zu seinen Bedürfnissen passt. Im dritten Teil der Tabelle bewerteten wir die Fehleranfälligkeit, also: Wie empfindlich reagiert das Sicherungsgerät bei den unterschiedlichen Fehlbedienungen? Wie gefährlich ist es beispielsweise, wenn ich das Bremsseil versehentlich loslasse? Ist hier ein Gerät als „tolerabel“ bewertet, heißt das nicht, dass man  ohne Bedenken das Bremsseil „rumbaumeln lassen kann“. Es ist und bleibt ein Fehler und kann unter Umständen zu einem Unfall führen. Bei unseren Tests zeigte sich jedoch, dass beim betreffenden Gerät ein Sturz auch ohne Bremshand am Seil gestoppt wurde. Es bietet ähnlich einem Airbag in einem Auto eine „Notfallsicherung“. Niemand würde freiwillig gegen einen Baum fahren, nur weil sein Auto einen Airbag hat. Wenn es doch mal passiert, hat man ein gewisses Sicherheitsplus. Die zuletzt angeführte Fehlerrate gibt an, wie fehlerhaft das Gerät laut DAV-Kletterhallenstudie 2012 im Durchschnitt von den Kletterern bedient wird.
Die Testreihe fand unter nachfolgenden Prämissen statt:
„Um die beschriebenen Fehlbedienung zu bewerten, haben wir jeweils mit einem dünnen, glatten, neuen und einem dicken, gebrauchten, starren Seil gesichert, abgelassen und abgeseilt. Weiter zogen wir uns Bremshandschuhe an und führten Sturz- versuche mit einem 70-kg-Gewicht durch. Dabei variierten wir die Sturzhöhe sowie die Seilreibung und sicherten absichtlich falsch, entsprechend der vier beschriebenen Fehlerbilder.

Fazit des Sicherungs-Geräte Vergleichs:
Alle sechs Geräte haben ihre Berechtigung am Markt. Das „perfekte Gerät“ gibt es nicht.
Aber Vorsicht, wer von seinem gewohnten auf ein neues Bremsgerät wechseln möchte: Bitte, bitte erst schulen lassen, dann mit Hintersicherung üben, ein paar Stürze halten und dann erst im Ernst-Fall einsetzen! Ganz wichtig ist es auch, sich mit der Funktionsweise und den Schwächen seines Geräts auseinanderzusetzen.
Tuber und HMS sind in Kletterhallen unnötig.
Ausnahme: man sichert deutlich leichtere Personen (Kinder oder seine(n) leich- te(n) Partner(in)).
Halbautomaten bieten ein Plus an Sicherheit und sind bei Körpersicherung ausreichend dynamisch, wenn man mit dem Sturzzug etwas „mitgeht“.
-Die HMS und der Achter werden beim Sportklettern aussterben.

Bewertungssteckbriefe der Sicherungsgeräte:

Gri-Gri 2
Petzl Gri-Gri 2

GriGri2
Ein guter Halbautomat, unempfindlich gegenüber Bremshand- Positionsfehlern sowie beim Loslassen des Bremsseils. Sehr gut bei der Toprope-Bedienung, etwas kompliziert beim Seilausge- ben (Vorstiegssicherung), was dazu verleiten kann, das Bremsseil zum schnellen Seilausgeben loszulassen. Das Ablassen muss geschult werden, sollte dann aber kein Problem sein, egal ob mit dünnen oder dicken Seilen. Positiv: Das GriGri kann mit jedem Verschlusskarabiner verwendet werden.

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Mammut Smart

Smart
Ein günstiges und leichtes Sicherungsgeräte ohne viel Mechanik. Gute Bedienung beim Seilausgeben. Blockiert allerdings mit glatten Seilen nicht vollständig! Ist die Bremshand „oben“ oder „parkt vor dem Gerät“ kann ein Sturz meist nicht gehalten wer- den. Bei Stürzen mit wenig Seilreibung und dünnen Seilen stoppte das Gerät den Sturz nicht, wenn das Bremsseil losgelassen wird, da die Bremswirkung zu gering ist. Das Ablassen ist mit dicken Seilen schwer dosierbar. Vorsicht bei der Karabinerwahl: Unbedingt HMS- oder Ovalkarabiner verwenden, und am besten solche mit „Verdreh-Sicherung“ wie der Gridlock oder Belay Master etc.
Mammut hat die Palette der „Smarts“ zwischenzeitlich um die alpinen Varianten erweitert, sodass nun das Geräte auch für Doppelseile verwendet werden kann. Schlussendlich gibt es zur Bedienung sehr anschauliche Videos.
Mammut Smart Alpine 8.9-10,5 bei Teamalpin kaufen
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click-up
Climbing Technology Clickup

Clickup
Ein sehr angenehm zu bedienendes Gerät, außer man „pennt“, und es „clickt“ beim Seilausgeben: Dann nämlich ist das Gerät blockiert und bleibt auch blockiert. Das Lösen der Blockierung muss geübt und „eingeschliffen“ werden. Bei dicken, alten Sei- len etwas schwer bedienbar. Das Ablassen ist hingegen sehr gut dosierbar. Vorsicht bei Bremshand-oben-Fehlern und beim „Parken“ der Bremshand vor dem Gerät. Hier läuft das Bremsseil sehr lange durch, bevor das Gerät „zumacht“. Beim Loslassen des Bremsseils blockierte das Gerät bei unseren Tests. Wirkt jedoch viel Reibung im Seilverlauf läuft das Seil sehr lange durch bis das Gerät blockiert. Das Gerät darf nicht in Kombination mit dem Belay Master verwendet werden. Am besten den Originalkarabiner von CT verwenden! Der Gridlock funktioniert. Bei ungeeigneten Karabinerformen oder beim Drehen des HMS- Karabiners im Sicherungsring des Gurtes ist die Bremswirkung eingeschränkt!
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mega_jul_slate_2013
Edelrid Mega Jul

Mega Jul
Eines der universellsten Geräte – zusammen mit den Platten- Tuber-Kombinationen (zB ATC-Guide oder Reverso 4). Auch für Doppelseile und zum Nachsichern (Plate) geeignet. Das Seilaus- geben ist mit dickeren Seilen etwas anstrengend. Beim Abseilen ist das Dosieren im „Halbautomaten-Modus“ mühsam, im „Tube-Modus“ gut möglich. Vorsicht bei Bremshand-Oben-Feh- lern, hier reagiert das Gerät sehr empfindlich und bremst nur, wenn die Hand auf das Gerät gezogen wird. Beim „Parken“ der Bremshand vor dem Gerät zeigt sich ein großer Seildurchlauf bis das Gerät bremst.
Legt man das Bremsseil versehentlich falsch rum ein, wird das beim Versuch, das Seil einzuziehen, sofort deutlich, denn dann blockiert das Gerät. Möchte man das Gerät absichtlich im „Tube-Modus“ verwenden, blockiert das Gerät beim Seileinziehen mit weichen Seilen sehr leicht und ist daher unpraktikabel.
Eine Besonderheit ist uns noch aufgefallen: In Kombination mit dem Edelrid-Karabiner „Strike Slider FG“ kann es unter Umstän- den zum „Anstehen“ des Drahtbügels an der Karabinerfixierung kommen. Dadurch kann das Gerät nicht kippen und blockiert nicht. Es bremst zwar wie ein Tuber, aber überrascht den Sichernden, der mit der Blockierung rechnet. Edelrid hat dieses Manko erkannt und den Draht ab der aktuellen Serie gekürzt. Das Gerät darf nicht mit dem Belay Master verwendet werden, da dieser Karabiner zu klein für den Drahtbügel ist!
Zwischenzeitlich hat Edelrid mehrere Varianten des Jul auf den Markt gebracht, sodass hier jeder das für sich passende Geräte auswählen kann.
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HMSIMG_0463

Sehr universell und „simpel“ – bezüglich Fehlbedienungstücken jedoch nicht zu unterschätzen. Besonders das Seileinziehen ent- puppt sich als sehr fehlerträchtig. Viele Anwender zeigen beim Einziehen mehr oder weniger häufig den „Pinzettengriff“ (Abb. 8). Beim Ablassen sehr hoher Seilverschleiß und Krangelbildung. Eher für das alpine Gelände geeignet. Zum Abseilen weniger geeignet. Verzeiht keine Fehlbedienung, außer Bremshand- Oben-Fehler.

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IMG_0464Tube
Es existieren viele verschiedene Modelle auf dem Markt. Emp- fehlenswert sind solche mit zwei Bremsstufen, also Geräte, die „Bremsrillen“ oder „V-Schlitze“ und eine „klassische Seite“ haben. Tuber sind extrem gefährlich bei Bremshandfehlern, egal ob oben oder ganz losgelassen: Solche Fehler sind beim Tube fatal! Modelle mit einer Aufhängeöse für die Plattensicherung sind sehr universell einsetzbar. Vorsicht bei dünnen, glatten Seilen und geringer Handkraft (leichte Personen). Hier sollte die Bremsstufe erhöht werden, indem man zwei Karabiner einhängt.

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Ergo Belay

Das Ergo ist ein sehr leichtes, halbautomatisches Sicherungsgerät mit optimalem Bedienungskomfort und hoher Sicherheit, da es die menschlichen Panik-Reflexe berücksichtigt.
Details:
•    extrem schnelles Seil-Ausgeben möglich
•    schneller Wechsel zwischen Seil-Einholen und -Ausgeben möglich, damit auch für 
extreme Sportkletteransprüche einsetzbar
•    gut dosierbares Ablassen
•    durch Bremskraftunterstützung und hohe Fehlbedienungs-Toleranz auch optimal 
geeignet für leichte Personen, Einsteiger und Jugendliche
•    entsprechend der menschlichen Panik-Reflexe blockiert das Gerät beim herziehen 
der Hände. Zum Seilausgeben muss das Bremsseil nie
losgelassen oder umgegriffen 
werden.
•    da das Gerät keine Feder bzw. keinen Anfangswiderstand zum Auslösen der 
Blockier-Funktion besitzt, blockiert es auch bei sehr geringem
Zug, bleibt aber 
trotzdem sehr einfach und schnell bedienbar
•    durch intuitives Handling und optimalen Bedienungskomfort für Einsteiger wie 
Profis einsetzbar

MOTIVATION UND ZIELSETZUNG:
Wir wollten ein Sicherungsgerät zum Sportklettern bauen, dass ein Sicherheitsplus gegenüber dynamischen Sicherungsgeräten wie Tube oder HMS bietet, dabei aber ein einfaches Handling ermöglicht und die typischen Unfallmuster bei Halbautomaten nach Möglichkeit vermeidet. Konkret wollten wir die Nachteile des Click-Up und des Smart verbessern und die Vorteile kombinieren. Gleichzeitig sollte es gegenüber dem GriGri eine intuitive und einfach Bedienung ermöglichen.

IM EINZELNEN: 

Die Geometrie der Blockier-Funktion wurde so gestaltet, dass das Ergo auch bei geringem Zug sowie bei Verletzung des Bremshandprinzips bremst. Unabhängig von der Handkraft. Es blockiert deutlich schneller und stärker als das Smart, weil die Karabinerführung gradlinig und nicht gekrümmt verläuft, weist durch die kürzere Nase ein schnelleres Umschalten von Seil Einnehmen und Ausgeben auf, und bietet eine wesentlich bessere Dosierbarkeit beim Ablassen. 
Gegenüber dem Click-Up blockiert das Gerät auch bei geringem Zug, da es auf die Nase im Führungsschlitz verzichtet. Auch das lästige wieder „Entriegeln“ nach einem unabsichtlichem Blockieren entfällt dadurch.
Gegenüber dem sehr bewährtem GriGri bietet das Ergo ein deutlich einfacheres Handling, besonders beim Umschalten zwischen Seil-Einnehmen und Seil-Ausgeben sowie dem schnellen Seilausgeben zum Clippen beispielsweise. Dadurch vermeidet es indirekt Bedienungsfehler. 
Auch das Ergo kann wie jedes Sicherungsgerät fehlbedient werden. Schulung und Training sind notwendig! Wir sind jedoch der Auffassung mit dem Ergo ein Sicherungsgerät gebaut zu haben, dass die optimale Schnittmenge zwischen Sicherheits-Plus und Bedienkomfort bietet. Und das ganze bei geringem Gewicht zu einem vernünftigen Preis und für jede Zielgruppe beim Sportklettern
(Ouelle: Salewa-Info, Ausarbeitung Chris Semmel Mai 2015)
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Bewertungstabelle gängiger Sicherungsgeräte (ohne das Salewa Ergo Belay)

Blog_Uebersicht_Erklaerung

Blog_Sicherungsgeraet_Uebers
(Quelle: Bergundsteigen 1/2013)

 

Überblick Verhaltensmuster bei Fehlbedienungen:

Schlussendlich noch  zu unserer Bewertung der Geräte bei den Fehlbedienungen. Orientiert haben wir uns hier an typischen Unfallmustern. Wird die Bremshand beispielsweise oberhalb des Geräts gehalten oder ganz vom Seil genommen, so kann das gravierende Folgen haben.

1. Fehler:
Viele Tube-Unfälle sind so erklärbar. Das Bremsseil wird mit beiden Daumen nach oben zeigend oberhalb des Sicherungsgeräts gehalten. Auch Smart, ClickUp und MegaJul versagen so, während die HMS und das Grigri hier unempfindlich reagieren!

2. Fehler:
Oft wurde beobachtet, dass der Sichernde beim Tube das Bremsseil schon vermeintlich kor- rekt in der Hand hielt. Doch bei genauer Beobachtung zeigte sich, dass die Bremshand beim Seilausgeben knapp vor dem Gerät „parkte“ bis der Vorsteiger das Seil endlich in die Zwischensicherung geklippt hatte. „Na und?“ mag man sich fragen. Unfallbeispiele zeigen, dass es besonders beim Tube, aber auch bei Halbautomaten hier im Falle eines Falles schwierig wird, einen Sturz zu bremsen.

3. Fehler:
Klassisch und weithin bekannt ist der Fehler, das Bremsseil gänzlich loszulassen. Warum auch immer, versehentlich oder weil unbedingt die eben eingetroffene SMS gelesen, ein Krangel aus dem Seil geschüttelt oder dem Kind der Schnuller wieder in den Mund geschoben werden muss oder der … aus der Nase … Meist liegt es schlicht und ergreifend an einer falschen Bedienung! Beim Grigri kennt das jeder. Die linke Hand hält das Gerät offen, während die rechte Hand das Führungsseil aus dem Gerät reißt. Und das Bremsseil baumelt einsam und verlassen unter dem Gerät …

4. Fehler:
Selten vorgekommen, aber fatal kann es sein, wenn das Bremsseil versehentlich falsch in das Gerät eingelegt wird. Hier bewerteten wir, wie „nahelie- gend“ solch ein Fehler ist und ob man diesen zwangsläufig beim Versuch das Seil ein- und auszugeben bemerkt. Auch mit welcher Bremskraft das Gerät dann noch reagiert, ist relevant.

 

Schlussendlich noch ein Hinweis:
Wir werden in Kürze ein Update mit den neuesten Erkenntnissen veröffentlichen können……. – lohnt sich also bald wieder vorbei zu schauen….  

An dieser Stelle vielen Dank an die Bergundsteigen-Redaktion, für die freundliche Zustimmung der auszugsweisen Veröffentlichung aus dem zitierten Beitrag (>hier geht´s zur Reportage)

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