Wir hatten eine Woche Zeit. Der Wetterbericht meldete bestes und stabiles Wetter für die Dolomiten. Das war für uns der Startschuss für zwei Klettersteigaktionen in den Dolomiten. Als erstes hatten wir uns den Piscadu-Klettersteig (Via Ferrata Brigata Tridentina) am Grödner Joch vorgenommen.
Der Führer (Klettersteigatlas von Paul Werner) schreibt dazu:
Die verwegene, im oberen Teil sehr exponierte Route führt durch eine der wildesten und romantischten Wände der Sella-Nordflanke bis auf den Schuttbalkon hinauf, der den ganzen Sellastock umrundet. Bis zum Wasserfall ist die Führe mit 440m fixen Seilen und 130 Eisenklammern ausgestattet. Teilweise ist er recht ausgesetzt, aber immer gut gesichert, griffig und aufregend schön. Der obere Abschnitt, noch luftiger und eine Spur schwieriger, führt über Drahtseile, Leitern und eine Hängebrücke bis auf die Höhe des Exnerturmes und mitten hinein in eine klassische Felsszenerie mit eiskalten Bergseen und Hütte.
Kurzer Zustieg
Nachdem der Zustieg vom Parkplatz unterhalb des Grödner Jochs nur ca. 10 Minuten dauert und daher bequem erreichbar und entsprechend frequentiert ist, entschlossen wir uns am Parkplatz zu übernachten und als erstes am Einstieg zu sein. Früh um 5 Uhr brachen wir mit den ersten Kletterern auf und waren tatsächlich die ersten am Einstieg. Mit den ersten Sonnenstrahlen bereiteten wir uns am Einstieg auf die ersten Meter vor.
Los geht´s
Die ersten Meter sind angenehmes leichtes Klettersteiggelände, sodass wir gut in Fahrt kommen konnten. Nach der Unterbrechungsstelle durch das erste Schuttband kommen wir in die Hauptwand gleich rechts eines Wasserfalls.Von nun ab wird ́s anspruchsvoller. Die guten Sicherungen und nahezu kein Steinschlagrisiko (weil wir die ersten sind) lassen uns schnell vorankommen. Das Highlight sind dann die letzten Höhenmeter Richtung Hängebrücke.
Super zufrieden sind wir schon um 8.30Uhr am Ausstieg legen uns ein bisschen in die Sonne und freuen uns auf den Kaffee auf der Piscadu Hütte. Dort treffen wir die ersten Wanderer, die wohl etwas zu spät aus den Federn gekommen sind. Nach einer kurzen Rast brechen wir zum Abstieg durch das Val Setu auf. Dort kommen uns ganze Karawanen von Wanderern entgegen, sodass wir in dem versicherten Gelände gerne wieder unsere Helme aufsetzen. Schnell haben wir den steilen und steinschlaggefährdeten oberen Bereich hinter uns und gehen zufrieden Richtung Parkplatz . Als wir dort ankommen, ist der Parkplatz fast voll und eine Traube von Aspiranten bewegt sich Richtung Einstieg.
Gut dass wir so früh unterwegs waren und jetzt entspannt die Sonne genießen können
Eckdaten
- Ausgangspunkt: Parkplatz ca. 2km unter dem Grödner Joch Richtung Corvara
- Weg 666 (=Alta Via delle Dolomiti) – Abzweig zum Einstieg „Piscadu Klettersteig“
- Nach Austieg Richtung Piscadu Hütte (2585m) die sich in Sichtweite befindet
- Abstieg auf Weg 666 durchs Val Setu
- Zeit: ca. 3,5 – 4,5 Stunden
- 530 hm Klettersteig