Leidenschaft Leben über 8000

Gerlinde Kaltenbrunner in Ruhpolding

Im Rahmen des  Skitourenforums am Ruhpoldinger Unternberg gelang es dem Veranstalter Ossi Praxenthaler, die überaus sympathische Weltklasse-8000er-Besteigerin Gerlinde Kaltenbrunner für einen ihrer stimmungsvollen, von Bescheidenheit und Spitzenleistungen geprägten Multivisionsabenden im Kurhaus/Ruhpolding zu gewinnen – eine Rarität in unserer Gegend!

Ein voller Erfolg vor begeistertem Publikum – denn, was diese Frau so einzigartig macht, sind nicht nur extrem faszinierende Bilder und Filmsequenzen aus der Welt der 8000er in Nepal, Tibet und im Karakorum, sondern ihre Gabe, Eindrücke, Schönheit und Härte von Höhe, Kälte, technischen Schwierigkeiten und Gefahren hautnah zu vermitteln  –  darüber hinaus teilt sie dem Zuschauer eindrucksvoll mit, warum sie diese Mühen, Gefahren und Entbehrungen immer wieder auf sich nimmt! Auf 13 von 14 8000ern stand sie schon – immer absolut „by fair means“, d.h. ohne Flachensauerstoff, der die 8000er zu niedrigen 7000ern degradiert, ohne Hochträger und die Benutzung von Fixseilen!! Dies ganz im Gegensatz zur unsäglichen Koreanerin, die letztes Jahr als „erste“ Frau alle 8000er „erstieg“ – mit Heli-Hilfe, Sauerstoff, Träger und was sonst noch alles!

Gerlindes 5 Versuche am über 8600m hohen K2, dem „schönsten“ Berg der Erde, die Besteigung des Lhotse beim dritten Anlauf (letztes 8000er ihres Mannes Ralf Djumovits = 1.Deutscher mit allen 8000ern), der Versuch an der 3300m hohen Nordwand des Mount Everest, der dann zu einem Alleingang auf dem oberen Teil der Normalroute wurde, waren die Highlights aus dem packenden Vortrag der 40-Jährigen Österreicherin, die seit einigen Jahren in der Heimat ihres Mannes- Bühl bei Baden-Baden –lebt- wenn sie nicht gerade auf Expedition ist.

Für ihren Mann Ralf wäre es die 2. Everest-Besteigung gewesen und die Löschung des kleinen „Makels“ seiner 14 8000er, denn die erste Everest-Besteigung machte er als „Jugendsünde“ mit Sauerstoff.

In einem persönlichen Gespräch mit „Cinderella Caterpillar“ – wie sie gerne in Expeditionskreisen in Anlehnung an Aussehen und ungewöhnliche Stärke genannt wird- wurde klar,dass das „Höhenfeuer“ noch nicht verloschen ist, denn auf die Frage, ob sie den K2 nach dem tragischen Absturz ihres letzten Bergpartners (eines Schweden) noch einmal angehen will, sagte sie: „ Ich musste dieses traurige Erlebnis erst verarbeiten, aber jetzt kann ich sagen, dass ich wahrscheinlich heuer oder nächstes Jahr den K2 über den Nordpfeiler versuchen werde!“

VIEL GLÜCK DAFÜR !!!

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