Klettersteig Punta Anna

Klettersteig Punta Anna, Giuseppe Olivieri und Giannin Aglio

Beschreibung

Das Wetter nach unserer Aktion „Piscadu-Klettersteig“ war weiterhin als sehr stabil eingeschätzt worden. Wir haben uns da in Innsbruck persönlich beraten lassen.

Übrigens ist dieser Info-Dienst eine Einrichtung des DAV/ÖAV und für die Mitlglieder eine extrem wertvolle Hilfe zur Tourenplanung.
Auf der Suche nach einer anspruchsvollen alpinen Klettersteig-Unternehmung kamen wir auf den Punta Anna Steig. Nicht zuletzt aufgrund der Ausführungen in dem Klettersteigführer von Paul Werner der da schreibt:

Das Klettersteigsystem vom Rif. Pomedes bis zur Tofana di Mezzo ist eines der großartigsten, abenteuerlichsten und schönsten gesicherten Felsabenteuer der Alpen. Die kühne Wegführung folgt weitgehend dem langem luftigen Südgrat, so daß Steinschlag kaum zu befürchten ist. Die Felsquerungen zum gewaltigen Felsenfenster „Bus di Tofana“ gehören zum Abenteuerlichsten im Klettersteigangebot überhaupt. Der Gipfelanstieg verläuft in mäßig schwierigem, nur teilweise gesichertem Fels usw.

Nachdem wir das gelesen hatten, dachten wir nichts wie hin.

Dabei ist die Straße hinauf zur Rif. Diabona schon sehr hilfreich. Der Parkplatz oben ist weitläufig und eröffnet ein gewaltiges Bergpanorama. Das Essen auf der Hütte ist wirklich gut, wenngleich die Serviceleute schon etwas genervt schienen. Aber egal, wir freuten uns auf den nächsten Morgen.

Der frühe Vogel

Wieder sehr zeitig um 5.00 Uhr starten wir Richtung Rif. Pomedes, die wir nach 1 Std. erreichen. Der restliche Zustieg ist einfach zu finden, sodass wir nach einer kurzen Pause zusammen mit zwei weiteren Aspiranten einsteigen können.

Der erste Teil verläuft gleich ziemlich luftig und anstrengend aufwärts und belohnt uns immer wieder mit gigantischen Tief- und Weitblicken.

Am „Bus de Tofana“ kommen wir an die Kreuzung mit dem Zustieg des Klettersteiges von der Rif. Giussani, der zugleich auch gleich der erste
Notausstieg wäre. Wir sind jedoch noch voller Motivation und trotz des nun sichtbar noch weiten Weges (man sieht von hier die Bergstation der Seilbahn
auf den Tofana di Mezzo immer wieder mal) klettern wir weiter Richtung Gipfel.

Der weitere Anstieg ist nun etwas alpiner und verlangt immer konzentriertes Gehen ohne Seilgeländer. Wir hangeln uns so weiter von Gratturm zu Gratturm und nähern uns der Gipfelwand.

Je weiter wir vorankommen, desto spärlicher werden die Drahtseilsicherungen und am Ende haben wir zwar leichtes Gelände, aber es verlangt uns nach 5 Stunden Klettern doch volle Konzentration ab.

Am Gipfel (Tofana di Mezzo 3243m) sind wir trotz der vielen Touristen, die durch Seilbahn auf den Gipfel „geschaufelt“ werden, super glücklich und genießen das herrliche Panorama.

Nach einer kurzen Pause im Gipfelrestaurant machen wir uns auf den Abstieg zur Giussani Hütte auf.

Der Abstieg

Der Abstieg erfordert noch einmal volle Konzentration. Zuerst eine lange versicherte fallende Querung zur Kreuzung zum Tofana Trente.

Von dort gehts eine steile Rinne hinunter zum einem sehr einsamen Bergsee. Der weitere Weg schlängelt sich um den Tofana Mezzo herum, immer in
steilem Gelände, indem man doch sehr trittsicher sein sollte. Auch die Wegfindung ist nicht ganz einfach und erfordert neben bestem Wetter
auch einiges an Oritierungsvermögen. Am Ende geht ́s dann noch eine super tolle Sandreiße vorbei an der Rif. Giussani in den Sattel zwischen Tofana di
Rozes und Tofana di Mezzo.

Hier sieht man noch die Überreste einer alten Garnisionssiedlung des 1.Weltkriegs.

Der restliche Weg zu unserm Ausgangspunkt ist bestens „eingewandert“. Das TAB (Tourenabschlußbier) schmeckt uns richtig gut und ist schnell
„verdunstet“.

Zufrieden blicken wir nochmal nach oben und sind stolz die ganze Unternehmung in 8,5 Stunden gemeistert zu haben.

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